Airbnb – Fluch oder Segen?

In meinem ersten Blogeintrag habe ich mich mit der Erfolgsgeschichte von Airbnb befasst. In diesem Beitrag möchte ich die Vor- und Nachteile von Airbnb für Gäste, Gastgebende und einigen Städten, in denen diese Schlafmöglichkeiten angeboten werden, aufzeigen.

Ein spezielles Erlebnis mit Airbnb

Airbnb bietet für Gäste, Gastgebende und das bereiste Land einige Vorteile. Personen, welche eine Schlafmöglichkeit suchen, profitieren vor allem von der Vielfalt der Übernachtungsmöglichkeiten zu günstigeren Preisen als in Hotels. Auch der persönliche Kontakt zu den Gastgebenden hat einen Mehrwert, was in Hotels vielfach nicht besteht. Denn die Gastgebenden zeigen dir die Stadt, geben dir Insidertipps für Sehenswürdigkeiten oder Restaurants und lassen dich wie zu Hause fühlen.

Auch Gastgeberinnen und Gastgeber geniessen Vorteile. Gäste aus aller Welt besuchen sie und bringen spannende Geschichten, neue Traditionen und Kulturen mit. Auch für Menschen, die alleine leben oder die Kinder ausgezogen sind und auf einmal viel Platz zur Verfügung haben, kann die Rolle des Gastgebenden interessant sein. Und zu guter Letzt können zusätzliche Einnahmen generiert werden.

Airbnb gehört der Kategorie Sharing Economy an. Eine Studie von Deloitte zum Thema «Sharing Economy: Teile und verdiene! Wo steht die Schweiz?» beschreibt Sharing Economy als das Vermieten von allem, was man selbst nicht regelmässig braucht. Online wird über eine Plattform Anbieter/-in und Nachfrager/-in zusammengeführt. Neben den bereits genannten Vorteilen für Gäste und Gastgebende hilft Sharing Economy auch der Umwelt, da Ressourcen effizienter gebraucht werden.

Zudem können über Airbnb einzigartige Übernachtungen gebucht werden, die ein zusätzliches Highlight der Reise garantieren – so auch in der Schweiz. Das Übernachten in einer Käserei in Wittenbach, in einer alten Post in Muolen oder in einem Bauernhof in Häggenschwil lassen das Schlafen zu einem speziellen Erlebnis werden. Aber das ist noch nicht alles. Auch in einem Loft, einer Ferienwohnung, einer Jurte, einer Villa oder einem Schloss kann in der Schweiz übernachtet werden.

Des Weiteren hat Airbnb gemäss SRF einen positiven Effekt auf den Schweizer Tourismus. Einerseits werden nun mehr Übernachtungsmöglichkeiten angeboten, weshalb die Schweiz für junge Reisende attraktiver wird. Anderseits reisen Touristinnen und Touristen auch in der Nebensaison in die Schweiz und verweilen länger in Airbnb-Unterkünften als in Hotels.

Die Schattenseiten von Airbnb

Airbnb verschafft den Nutzenden einige Vorteile. Jedoch hat jede Medaille auch seine Kehrseite – so ist es auch bei Airbnb. Einer dieser Kehrseiten sind Betrugsfälle. Kassensturz berichtet im November 2015 von Betrügern, die über die Airbnb-Plattform Unterkünfte anbieten, die sie gar nicht besitzen. Die Gäste werden von der Plattform weggelockt und es wird privat kommuniziert und das Geld überwiesen. Airbnb übernimmt in solchen Fällen keine Haftung.

Auch der Wohnungsmangel, der in vielen Städten wie Berlin, London oder Barcelona auf Grund von Airbnb-Vermietungen verstärkt wird, ist eine Herausforderung für die Städte. Oftmals werden die Zimmer ohne Einwilligung des Vermieters untervermietet. Daraus folgen Steuerverluste für die Stadt und die Nachbarn müssen lärmige Reisende ertragen.

Zudem ist Airbnb eine grosse Konkurrenz für die Hotelbranche. Der Hotelverband Deutschland beschwert sich über eine ungerechte Behandlung. Denn Gastgebend müssen sich nicht an gültigen Sicherheits- und Hygienestandards halten wie Hotels, bieten jedoch hotelartige Dienstleistungen an. Feuerlöscher und Fluchtwegpläne fehlen oftmals komplett. Auch ist der Verband der Meinung, dass das Prinzip des Sharing Economy, was für mehr Nachhaltigkeit sorgen sollte, wenig mit effizienter Ressourcennutzung zu tun hat, sondern nur aufgrund des lukrativen Geschäftes betrieben wird.

Meine Erfahrungen

Ich nutze Airbnb seit ungefähr zweieinhalb Jahren und war bereits in Bali, Singapur, Amsterdam, London, Lissabon und Hamburg in Airbnb-Unterkünften. Unschöne Erfahrungen habe ich bis heute noch keine erlebt. Natürlich sind die Zimmer nicht immer nach dem Standard, wie wir es uns gewohnt sind, jedoch haben die Bilder auf der Plattform immer der Wahrheit entsprochen. Auch kann es vorkommen, dass man den Gastgebenden gar nicht zu Gesicht bekommt oder nur ganz kurz zur Schlüsselübergabe sieht. Das fand ich aber nicht weiter schlimm. Ich persönlich finde Airbnb auch gut, da man kurzfristig auch noch Unterkünfte findet und die Preise trotzdem günstiger sind als in Hotels.

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