Digitale Zusammenarbeit im Studium

Social Collaboration bietet verschiedenste Ansätze zur Unterstützung der gemeinsamen und vernetzten Zusammenarbeit im Unternehmen. Gemäss der 4. Schweizer Collaboration Studie von Campana & Schott verhelfen die im Rahmen von Social Collaboration verfügbaren Tools zu einer massgeblichen Steigerung der Arbeitseffizienz und -motivation. Das meistverfolge Ziel der Führungskräfte beim Einsatz von Social Collaboration ist die Verbesserung der Unternehmenskultur. Somit liegt nahe, dass Online Tools zur Unterstützung der Kollaboration auch die Zusammenarbeit im Studium bei Gruppenarbeiten und Praxisprojekten verbessern können. Wenn die Effizienz durch Online Tools tatsächlich verbessert wird, reicht somit künftig die rein digitale Arbeitsweise aus, um Projekte erfolgreich zu managen? Im Folgenden wird erläutert, wie meine persönlichen Erfahrungen in diesem Bereich bis dato aussahen.

Kommunikation

An der FHS St. Gallen wird seit dem letzten Jahr die Zusammenarbeit mit Microsoft Teams gefördert. Diese Social Software liefert verschiedenste Möglichkeiten der Kommunikation, wie beispielsweise Gruppen- und Einzelchats, sowie Konferenzen mit Skype (vgl. Weblog «Wie Microsoft Teams eine neue Zusammenarbeit ermöglicht»). Trotzdem verwendeten meine Gruppen vorwiegend WhatsApp zur Kommunikation. Die Online-Kommunikation war aufgrund der ständigen Erreichbarkeit praktisch. Traten bei der Bearbeitung Fragen auf, konnten diese zeit- und ortsunabhängig beantwortet werden. Nachteile waren jedoch ebenfalls vorhanden. Beispielsweise können gewisse Fragen bei der Kommunikation auf WhatsApp leichter ignoriert werden, wie in der Face-to-Face Interaktion. Bezüglich dessen ist mir aufgefallen, dass die Aufteilung von Aufgaben besser bei einem persönlichen Treffen geregelt wird. Ansonsten kann es zu Missverständnissen kommen, oder gewisse Gruppenmitglieder ignorieren den Chat.

Bearbeitung der Dokumente

Durch die Dokumentenablage in der Cloud von Teams, wird es den Gruppenmitgliedern ermöglicht, zeitgleich an einem Dokument zu arbeiten. Wenn bereits eine Aufgabenteilung stattgefunden hat, und die Gruppenmitglieder unabhängig voneinander ihre Arbeiten erledigen, ist dies sehr effizient. Durch die permanente Sichtbarkeit des aktuellen Standes entstehen weniger Redundanzen und das Zeitmanagement ist flexibler.

Lösung von Problemen

Die Lösung von Problemen gestaltete sich über WhatsApp, sowie auch über die Videochat Funktion von Teams als schwierig. Diskussionen liefen hierbei nicht gleich flüssig ab, da bei WhatsApp zuerst die Antwort getippt werden musste und da der Videochat oft stockte. Auch wenn Kreativität gefragt war, hielten sich die Gruppenmitgliedern in der Online-Kommunikation eher zurück. Dieser Punkt war jedoch situationsspezifisch, denn die Kreativität kann durch Online-Lösungen auch gesteigert werden, besonders wenn viele Personen darauf zugreifen können. Ein Beispiel dafür stellen Crowdsourcing Plattformen dar, auf welchen laut HWZ «The Wisdom of Crowds», also die Weisheit der vielen gebündelt wird. Bei einer begrenzten Mitgliederanzahl jedoch, wie es bei Gruppenarbeiten im Studium der Fall ist, waren persönliche Treffen zur Lösung von Problemen zielführender.  

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass meiner Meinung nach eine Mischung von Online-Tools und persönlicher Zusammenarbeit im Studium wichtig ist. In Situationen, die eine vertiefte Diskussion erfordern, ist ein persönliches Treffen von Vorteil. Bei der Ausführung der Aufgaben hingegen kann mittlerweile fast nicht mehr auf Online-Tools verzichtet werden.

Schreibe einen Kommentar