Neue digitale Möglichkeiten schaffen ein immer stabiler werdendes Fundament der Personalrekrutierung. Den Personalern stehen neue Tools zur Verfügung, in welche sie ihr vollstes Vertrauen legen. Da ich mich gegen Ende des Studiums im Bewerbungsprozess befinden werde, stellt sich mir die Frage: Was bedeutet das für mich?
Gemäss Capelli (2019) erfordert der heutige Ansatz der Rekrutierung mehr Initiative seitens der Personaler. Dies bedeutet, dass nicht mehr auf Bewerbungen seitens der Jobsuchenden gewartet, sondern eigenmächtiges aktives Sourcing angewendet wird. Daten des U.S. Census Bureau zeigen, dass die Mehrheit derjenigen Personen, welche im Jahr 2018 einen neuen Job antraten, gar nicht danach gesucht haben. Die suchenden Unternehmen sind auf die Kandidaten aufmerksam geworden und direkt auf sie zugegangen. Ein möglicher Grund dafür ist die Auslagerung des Einstellungsprozesses an Rekrutierungsspezialisten und ihre Subunternehmen, welche typischerweise in Indien oder den Philippinen stationiert sind. Diese Subunternehmen sind für das Durchforsten von Karrierenetzwerken wie LinkedIn, sowie sozialen Medien zuständig. Doch nicht nur diejenigen Daten, welche die potenziellen neuen Mitarbeitenden bewusst publik machten, wie beispielsweise auf Twitter gepostete Meinungen, werden analysiert. Auch das Scannen von Webseiten, welche für den Idealbewerber attraktiv scheinen, ist eine gängige Aktion der Rekrutierungsspezialisten. Ausserdem werden beispielsweise Cookies verwendet, um den digitalen Ausstoss, bzw. das User Profiling eines potenziellen Bewerbenden zu analysieren (S. 20–21). Gemäss Unterricht werden hierbei Daten des persönlichen digitalen Fussabdrucks trotz Datenschutz verwendet und Personen werden trotz Anonymisierung aufgespürt.
Bezüglich dieser neuen Ansätze enthüllt sich mir die besondere Wichtigkeit des Online-Self-Marketings. Dies verlangt gemäss Unterricht folgende Ansätze:
Klares Konzept
Der Auftritt in den Netzwerken muss durchdacht sein. Wichtig ist dabei, sich klar zu positionieren und die persönlichen Karriereziele aufzuzeigen. Dies bedeutet, dass ich mir überlegen muss, wofür ich stehe und welche Themen mir am Herzen liegen. Ausserdem muss abgewogen werden, welche Netzwerke sich am besten dazu eignen. Beispielsweise der Weblog „XING vs. LinkedIn – welches Netzwerk ist besser für mich?“ zeigt solch eine Abwägung auf.
Gepflegtes Profil
Die alleinige Definition der persönlichen Positionierung reicht nicht aus. Erst die Gestaltung des Profils strahlt die Facetten der eigenen Persönlichkeit gegen aussen aus. Dazu gehört beispielsweise eine klare Zusammenfassung der Fähigkeiten und die Darstellung von Stärken und Erfahrungen. Um auffindbar zu sein, sollen dafür relevante Schlüsselbegriffe verwendet und das Profil auf öffentlich gestellt werden. Ausserdem bedarf das Profil einer regelmässigen Pflege und Aktualisierung. Aktive Massnahmen wie beispielsweise ein eigener Blog und Engagement im Netz kann hierbei mein Image noch festigen.
Netzwerkpflege
Das persönliche Netzwerk zeigt Aussenstehenden auf, wo ich einzuordnen bin. So wird mein Image vom öffentlich einsehbaren Netzwerk geprägt. Somit ist eine Netzwerkpflege essentiell, um authentisch zu wirken. Hierbei ist es sinnvoll, das Netzwerk gezielt zu erweitern und das Management von beispielsweise LinkedIn mit einer Premiumversion zu unterstützen.
Quellenverzeichnis
Cappelli, P. (2019, August). Schwerpunkt Recruiting. Wie sie die richtigen Leute finden. Harvard Business Manager. Hamburg: manager magazin Verlagsgesellschaft mbH.