Social Media Marketing im Non-Profit und Profit Bereich

Social Media Marketing anhand vom blutenden Affenfinger. Greenpeace hatte vor einiger Zeit über ein YouTube-Video berichtet, dass die Palmölproduktion von Nestlé’s Kit-Kat Riegel den Lebensraum von Orang-Utans bedroht und auch deren Population massiv negativ beeinträchtigt. In der weltweiten Kampagne sind die Wälder zu sehen, welche abgeholzt werden und Nestlé’s Arbeitsweise wird auf eine ironisch-kreative Art diffamiert. Nestlé musste sofort reagieren und das Video aus dem Netz nehmen, dies war eher kontraproduktiv, da das Video im Anschluss an diese Aktion mehrmals wieder ins Netz gestellt wurde und somit ein enormes Interesse in ziemlich allen Sozialen Mediakanälen erreicht wurde. Das entsprechende Video ist auch heute noch auf YouTube ersichtlich und wurde durch aktive NutzerInnen immer wieder gepostet. Immer wieder wurden kritische Kommentare durch User, durch Nestlé verbannt. Erst diese Aktion hat der Nestlé Spitze und deren Marketingchef gezeigt wie wichtig Social Media sein kann und wie offen und gross dieses Netzwerk ist, nicht nur für kapitalistische Zwecke. Der Zugang zu Sozialen Medien ist allen offengestellt und somit von enormer Bedeutung auch für Menschen die gar keine Gelder für Werbung oder Social Media-Marketing ausgeben können. Im Anschluss an die Aktion hat Nestlé mit den grossen Silicon Valley Akteuren, strategische Massnahmen eingeleitet, sodass solche Situationen in Zukunft vermieden werden können. Somit wurde festgelegt, dass in Zukunft 12% des Marketingbudgets für Social Media benutzt werden soll und somit weniger für die klassischen Marketingstrategien. Die Kehrseite dieser Aktion durch Greenpeace ist, dass Nestlé natürlich affiner auf solche Situation reagieren wird, dies vor allem auch, da die Wichtigkeit dieser Plattform erkannt wurde. Social Media als Verstärker kann natürlich auch unternehmensseitig als enorm potenzialgeladene Plattform benutzt werden.

Zum Schluss dieser ganzen Aktion von Greenpeace, hat Nestlé die Zusammenarbeit mit dem indonesischen Palmöl-Konzern Sinar Mas gekündigt, da der gesellschaftliche Druck zu hoch wurde. Bei Unternehmen wie Nestlé muss deshalb vor jedem Produktekauf ein Realitätscheck gemacht werden, da viele Beispiele zeigen wie Produkte durch Werbung und Marketing in ein Bild gerückt werden, welches die Konsumenten teilweise nicht so kaufen würden. Auch Repression im Netz durch Verbannung von Kommentaren und löschen lassen von Einträgen, führt zu einer nicht immer voll erfassbaren Situation für die KonsumentInnen. Der Druck über Soziale Netzwerke verändert auch die Arbeitsweise von grossen Unternehmen und auch die zunehmenden Individualisierungstendenzen fördern, eine bewusstere Lebensweise der Konsumenten. Unternehmen werden in Zukunft immer mehr Mühe haben Ihre ökonomischen Ziele zu realisieren, wenn sie nicht fair produzieren. Durch Social Media erhalten somit die Konsumenten in der Komplexität der Wirtschaft, wieder einen Teil ihrer Macht als Endverbraucher zurück. Social Media Marketing ist deshalb als Chance für Unternehmen zu sehen, welche durch faire Arbeit ihre Reichweite erweitern wollen, jedoch als Gefahr für Unternehmen welche nicht bereit sind sich gegenüber der Gesellschaft vollumfänglich zu öffnen und einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen. Durch Soziale Medien und die daraus entstehende Schwarmintelligenz können somit Marketingtricks schneller entlarvt und skandalisiert werden.

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