Kollaborationsmanagement

Ich befinde mich momentan im vierten Semester des Studiengangs Soziale Arbeit und beginne mein Praxisprojekt. Wir konnten uns für 4 -Alternativen anmelden. Anschliessend wurden wir von der Fachhochschule eingeteilt. Mein Praxisprojekt mit dem Thema Migration werde ich in den nächsten Monaten mit weiteren 5 Studierenden bearbeiten. Weil wir nicht alle das Vollzeitstudium absolvieren und gleichzeitig uns nicht im gleichen Semester befinden werden die Erkenntnisse von jedem Einzelnen schriftlich festgehalten und im Microsoft Teams (ein Tool für den freien Wissensaustausch) abgespeichert. Denn für diese Art von Zusammenarbeit ist es enorm wichtig, dass alle zeitnah zu den gleichen Informationen kommen und Transparenz im Team herrscht bezüglich Zeitmanagement,  Themenabgrenzung oder auch der Spesenabrechnung.

Es können somit alle Gruppenmitglieder gleichzeitig am gleichen Projekt arbeiten und dadurch geht das Machtgefüge vom Projektleiter etwas verloren. Dies erachte ich als äusserst positiv, denn eine Gruppe funktioniert nur, wenn alle gleichwertig am Projekt beteiligt sind. Dies ist auch eine Voraussetzung für diese Art von Kollaboration, es sollten alle etwas „Geben“ können aber im Gegenzug auch etwas „Nehmen“. Die Kommunikation wird dadurch erheblich erleichtert und die Koordination des Projekt zentriert.

Der Ursprung liegt im bekannten Wikipedia. Wikipedia ist eine Ansammlung von Wissen über ganz verschiedene Themengebiete, in welchem jeder mit einem Internetzugang profitieren kann. Das Geschriebene basiert auf einer Vertrauenskultur, denn es kann nicht jeder Eintrag nach der Richtigkeit überprüft werden. Nutzen Unternehmen Tools der Kollaboration, steht dies stellvertreten dafür, in welchem Mass das Unternehmen den Mitarbeitern Vertrauen schenkt. Dieses Vertrauen gegenüber den Mitarbeitenden hat Einwirkungen auf deren Fähigkeiten und Leistung. Gemäss Karen Stephenson kann durch ein hohes Kollaboration-Level auch geringere interne Transaktionskosten entstehen. Trotz diesen vielen Vorzügen werden diese Kanäle noch viel zu wenig genutzt vorwiegend im sozialen Bereich. Dort wird zum Teil die Dokumentation von Hand geführt. Dies ist sehr zeitaufwändig, welche besser für die Adressaten eingesetzt werden sollte. Die Bodenseetagung thematisiert genau diese Lücke der Sozialen Arbeit. Denn die Digitalisierung ist noch nicht in allen Organisationen angekommen und es werden Einträge wie oben beschrieben noch oft von Hand geschrieben.

Ich finde es von grosser Wichtigkeit, dass die Soziale Arbeit diesen Schritt wagt, denn in Zusammenarbeit mit anderen Professionen ist es in Zukunft unumgänglich, Angebote der digitalen Welt einzubinden und die lösungsorientierteste Methode ist zur Zeit, ein Kollaborationstool zu verwenden. Auch wenn es noch einige Jahre dauern kann, erhoffe ich mir, dass die Soziale Arbeit auf diesen Zug aufspringt, denn er bringt einige Vorteile mit sich.

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