Social Media Marketing – wenn, dann richtig

Beinahe die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer verbringt mehr als eine Stunde auf Social Media (xeit GmbH, 2017, S. 29). Es ist deshalb nicht wunderlich, weshalb immer mehr Unternehmen und Organisationen aktiv Social Media betreiben.

Mit dem Auftritt auf Social Media verfolgen die Unternehmen verschiedene Ziele. Die Bernet-ZHAW Studie untersuchte die Social Media Nutzung von Schweizer Organsiationen und Unternehmen. Die Top fünf der genannten Ziele waren (Bernet Relations AG, 2018, S. 10):

  1. mehr Sichtbarkeit (68 %)
  2. vertrauen Schaffen / Image und Reputation pflegen (67 %)
  3. Reichweite und Traffic  (61 %)
  4. über Produkte / Dienstleistungen informieren (54 %)
  5. Kundennähe (44 %)

Die gesamte Grafik ist auf folgendem Link abrufbar.

Unterhalten anstatt nur informieren

Der Auftritt von Unternehmen ist jedoch oft nicht auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst. Wie die unterstehende Grafik zeigt, wollen laut der xeit-Studie rund die Hälfte der Nutzer auf sozialen Netzwerken unterhaltsame Beiträge (xeit GmbH, 2017, S. 32). Somit genügt es nicht, dass Unternehmen ihre Produkte informativ auf Facebook, Instagram und Co. platzieren. Vielmehr müssen sie mit ihren Beiträgen Emotionen wecken.

Instagram als Inspirationsquelle

Drei von fünf Instagram-Nutzer lassen benutzen die Plattform, um sich inspirieren zu lassen. Folglich ist es wichtig, dass Unternehmen dies auch können. (Lamprecht, 2018) Auch in meinem letzten Praxisprojekt ergab unsere Befragung von über 400 Personen, dass beim Schmuck nebst dem Schaufenster Instagram die wichtigste Inspirationsquelle ist. Ebenfalls möchten 36 Prozent der Unternehmen mehr über den Kanal Instagram lernen (Bernet Relations AG, 2018, S.12). Deshalb werde ich anhand von drei Beispielen aufzeigen, wie aus meiner Sicht Best Practices von Unternehmen aussehen und weshalb.

1. Urban Outfitters

+ Menschen wecken mehr Emotionen als nur Produkte

+ Wenn Produkte, dann sind sie passend und in einer gemütlichen Umgebung abgelichtet

+ einheitlicher Stil

Urban Outfitters ist ein Internationales Unternehmen mit vielen Ressourcen. Die folgenden Beispiele zeigen jedoch, dass auch kleine Betriebe mit wenigen Mitteln sich gewinnbringend auf Social Media präsentieren können.

2. askogeng (Küchen und Möbel)

+ minimalsistisch

+ einfache Farbenwahl (braun / weiss)

+ schöne Details

3. Barton Croft (Töpferwaren)

+ Menschen

+ gemütliche Atmosphäre ist spührbar (Kerze, Tee)

+ Bilder erzählen Geschichten

Auf keinen dieser Seiten sehe ich genaue Informationen zum Produkt. Das möchte ich auch gar nicht. Denn wenn mich die Beiträge emotional ansprechen, weiss ich, dass ich die Preise auf der Homepage anschauen kann. Je mehr mich die Beiträge auf den Social-Media-Kanälen ansprechen, umso mehr bin ich auch bereit zu bezahlen.

Fasse ich also meine eigenen Eindrücke zusammen bedeutet dies für Unternehmen, dass erstens ein emotionaler Auftritt die Verkaufsmarge positiv beeinflussen kann, zweitens Information vermehrt auf der Homepage stattfindet und drittens möchte ich nicht mit Produkten zugespamt werden.

Leider haben dies viele Unternehmen noch nicht begriffen und vergeben so viel Potential wie beispielsweise die Rhomberg Schmuck AG mit ihrem etwas altbackenen und wenig authentischen Instagram Auftritt. Deshalb: Wenn Social Media, dann richtig.

Literatur

Bernet Relations AG. (2018). Social Media in Organisationen: Routine, Strategie, bezahlte Präsenz. Abgerufen von https://bernet.ch/studie/bernet-zhaw-studie-social-media-schweiz-2018/

Lamprecht, S. (2018, 7. Dezember). Auf Instagram und Facebook geht’s ums Zuhören und Geschichten erzählen. e-tailment. Abgerufen von https://etailment.de/news/stories/Social-Media-Auf-Instagram-und-Facebook-gehts-ums-Zuhoeren-und-Geschichten-erzaehlen-21867

xeit GmbH. (2017). Social Media in der Schweiz 2017. Abgerufen von https://elearning.fhsg.ch/mod/resource/view.php?id=181149

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