Personalrekrutierung findet vermehrt auf Social Media Plattformen statt
In der Personalrekrutierung hat sich in den vergangenen Jahren einiges geändert. Vor allem zwei Entwicklungen sind prägend. Die erste betrifft den Fachkräftemangel, der in der Schweiz besonders die Berufe in der Branche Technik/Naturwissenschaften, Finanz/Treuhand, Informatik, Gesundheit und Management betrifft («Der Fachkräftemangel verschärft sich leicht», 2018). Aufgrund des Mangels an Fachpersonal in diesen Branchen müssen Unternehmen bei der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermehrt selbst aktiv werden.
Die zweite Veränderung findet in der Social Media Nutzung statt. Schweizerinnen und Schweizer verbringen viel Zeit auf Social Media und bereits zwei von fünf Personen nutzen berufliche soziale Netzwerke, wie die untenstehenden Grafiken aus der Xeit Studie im Jahr 2017 aufzeigen (xeit GmbH, 2017, S. 28-29).
Klassische Onlinekanäle vor Linkedin und Xing
Zwar haben bei der Personalrekrutierung klassische Onlinekanäle wie Job-Portale und eigene Karriereseiten zurzeit noch die Nase vorne. Trotzdem wird beinahe jede zweite Stelle auf den sozialen Plattformen Linkedin oder Xing ausgeschrieben (siehe untenstehende Grafik). (Gratwohl, 2016)
Je nach Unternehmensgrösse ist die Suche via Soziale Medien ein mehr oder weniger wichtiger Bestandteil in der Personalrekrutierung. So haben viele Grosskonzerne den Bereich Social Media über Jahre aufgebaut, während bei kleineren Unternehmen das Thema noch wenig Beachtung findet oder erst in den Kinderschuhen steckt. Mögliche Hindernisse für die kleinen Unternehmen sind Zeitaufwand und Bedenken betreffend der Datensicherheit. (Gratwohl, 2016)
Teilen-Funktion und «Active Sourcing» verstärkt den Effekt von Social Media
Der Trend der Rekrutierung via soziale Netzwerke dürfte in Zukunft noch anhalten. Dafür spricht zum einen, dass Stellenanzeigen auf diesen Plattformen sehr einfach und gezielt an Kollegen verbreitet werden können. (Gratwohl, 2016) Andererseits fördert der Trend von «Active Sourcing» den Netzwerkeffekt. Active Sourcing bedeutet, dass Unternehmen aktiv mit potenziellen Bewerbern in Kontakt treten und versuchen eine Beziehung mit ihnen aufzubauen. Suchen mehr Unternehmen via Social Media Plattformen, verpassen die (potentiellen) Jobsuchenden interessante Jobangebote, wenn sie nicht auf einer solchen Plattform sind. Die folgende Grafik verdeutlicht, wie stark sich dieser Trend von «Active Sourcing» entwickelte.
Auswirkungen auf meinen Berufseinstieg
Nun was bedeuten die Entwicklungen in der Personalrekrutierung für mich? In gut einem Jahr schliesse ich die Fachhochschule ab. Ich kann meine Chance von Unternehmen gefunden zu werden erhöhen, indem ich ein Profil auf einer Social Media Plattform erstelle. Da ich zurzeit noch keine klaren Vorstellungen von meinen zukünftigen Job habe, warte ich noch ab mit dem Erstellen des Profils. Sobald ich weiss in welche Richtung es gehen soll, kann ich ein klares Konzept erstellen, wie ich auf beruflichen sozialen Netzwerken auftreten möchte. Im Unterricht wurde darauf hingewiesen, dass insbesondere den Keywords eine besondere Bedeutung zukommt, wie auch ein Leitfaden zum Linkedin-Profil der Hochschule für Wirtschaft Zürich bestätigt. Ebenfalls muss ich darauf achten, wie auf meinen privaten sozialen Medien wie bspw. Instagram präsentiere, da die Unternehmen diese Plattformen im Bewerbungsprozess unter die Lupe nehmen können.
Literatur
Der Fachkräftemangel verschärft sich leicht. (2018, 20. November). NZZ online. Abgerufen von https://www.nzz.ch/wirtschaft/der-fachkraeftemangel-verschaerft-sich-leicht-ld.1438003
Gratwohl, N. (2016, 21. November). Der Wunschkandidat geht ins Netz. NZZ online. Abgerufen von https://www.nzz.ch/wirtschaft/rekrutierung-via-social-media-der-wunschkandidat-geht-ins-netz-ld.129301
xeit GmbH. (2017). Social Media in der Schweiz 2017. Abgerufen von https://elearning.fhsg.ch/mod/resource/view.php?id=181149