Bereits im meinem ersten Blogbeitrag habe ich darüber geschrieben, dass sich unser Selbstbild und unsere Zufriedenheit heute durch social Media beeinflussen lässt.
Immer mehr kommen Bewegungen wie „Hashtag bodypositivity“ auf, was meiner Meinung nach auch nötig ist. Denn heute wird auf social Media nur preisgegeben, wie man sich nach aussen darstellen möchte. Bilder werden bearbeitet, mit speziellen Posen werden unvorteilhafte Stellen am Körper versteckt und unvorbereitete sowie unbearbeitete Schnappschüsse sind fast nicht mehr zu finden. Somit wird den Nutzern eine Welt vorgespielt, in der alles gut und schön ist, was in der Realität meist nicht der Fall ist. Im Film Embrace erzählt Taryn Brumfitt (https://www.youtube.com/watch?v=Oojpv2ma0ZA) von ihrem Weg vom massiven Übergewicht bis zum Bikinimodel im Bodybuilding. Sie zählt Fakten auf und zeigt viele verschiedene Interviews mit Frauen. Zwei Punkte haben mich persönlich wirklich schockiert. Zum einen, dass sich über 90% der deutschen Frauen nicht wohl fühlen in ihrem Körper und zum anderen, dass 40% der 10 – 14 jährigen Mädchen regelmässig Diäten halten. In diesem Alter befindet sich der Körper in einer sehr wichtigen Entwicklungsphase und benötigt viel Energie, um diese ganzen Prozesse aufrecht zu erhalten. Hinzu kommt, dass auch im Gehirn wesentliche Verknüpfungen hergestellt werden. Dies funktioniert aber nur, wenn auch genügend Energie dem Körper hinzugefügt wird. (http://www.psy.lmu.de/epp/studium_lehre/lehrmaterialien/lehrmaterial_ss10/wintersemester1011/lehrmat_sodian/einf_entwspsycho/bsc_nfws1011_11.pdf ) Diät im Entwicklungsalter ist also völliger Schwachsinn und kann massive Spätfolgen haben. (http://www.freshdads.com/magazin/untergewicht-bei-kindern-eine-oft-%C3%BCbersehene-gefahr#.WhLPdkribic ). Was ist also das Ziel der heutigen Selbstdarstellung auf social Media? Ich glaube, dass die wichtigsten Gründe dafür im Egoismus liegen. Es geht prioritär darum, sich selbst ins gute Licht zu rücken und vielleicht teilweise auch darum, sich so darzustellen wie man gerne wäre und nicht wie man wirklich ist. Somit wird ein falsches Bild belichtet und gerade für Jugendliche, die extrem damit beschäftigt sind sich selbst zu finden und zu definieren, kann das Auswirkungen bis hin zu Essstörungen und Depressionen haben. Das Schönheitsideal auf social Media ist bedenklich, denn nur die wenigsten Menschen haben genetisch die Veranlagung so auszusehen. „Wenn du es wirklich willst, schaffst du es auch!“, ist eine Aussage die ich auf vielen Fitnessblogs gelesen habe. Generell finde ich diese Aussage auch nicht schlecht. Nur wenn Jugendlichen somit mitgeteilt wird, sie müssen nur wirklich abnehmen wollen um es zu erreichen, finde ich das falsch! Es läuft darauf hinaus, dass jeder dem Ideal entsprechen sollte und Individualität immer mehr in den Hintergrund fällt. Taryn Brumfitt erzählt in ihrem Dokumentarfilm, dass sie körperlich alles erreicht hatte, was sie wollte. Doch war sie zu diesem Zeitpunkt alles andere als glücklich. Sie eiferte einem Ideal nach, welches nicht ihrem eigenen entsprach und ihr ganzes Leben war geprägt von Sport treiben und Kalorien zählen. Sie kam schlussendlich von diesem Weg ab und wollte wieder ein zufriedeneres Leben führen ohne einem Ideal nach zu rennen, dem sie nicht entspricht. Nur, sind junge Menschen in der heutigen Zeit überhaupt fähig, eine solche Entscheidung zu treffen? Wissen sie überhaupt, wie sich ein Leben ohne Druck dem Schönheitsideal zu entsprechen anfühlt?