Social Collaboration – unabhängige Raum-Zeit-Matrix

Definition Social Collaboration:

Unter Social Collaboration versteht man Massnahmen zur technikgestützten Zusammenarbeit von zeitlich und räumlich getrennten Teams und Gruppen. Daraus entstehende Vorteile sind:

  • Neue Formen von Wissensmanagement
  • Gemeinsame und vernetzte Zusammenarbeit
  • Nutzung von Social Media Werkzeugen

Social Collaboration hat Einfluss auf drei Ebenen. Zum einen gibt es die Toolebene, die neue Formen und Werkzeuge der Kollaboration schafft. Auch auf der Ebene der Menschen entstehen neue Vorteile. Sie können neue Kompetenzen in der Zusammenarbeit auf Augenhöhe erwerben, neue Rollen einnehmen und dabei mehr Verantwortung übernehmen. Auch auf der Ebene der Organisation verändern sich Arbeitsprozesse und die Arbeitskultur. Social Collaboration bringt folglich Veränderungen auf verschiedenen Ebenen.

Social Collaboration im Studium:

In den letzten eineinhalb Jahren hat sich die Social Collaboration im Studium massiv verändert. Social Media Tools für das Arbeiten in der Gruppe, den Austausch untereinander und für Durchführungen von Vorlesungen haben sich etabliert. Der Nutzen dieser Tools kann dabei, wie in der folgenden Grafik ersichtlich, hinsichtlich des Interaktionsgrades unterschieden werden.

Tools wie Microsoft Teams können einerseits lediglich für das Austauschen und Hinterlegen von Informationen genutzt werden. Über sie kann jedoch auch einzeln oder in Gruppen kommuniziert werden. Darüber hinaus können Aufgaben und Aufträge koordiniert werden. Und schlussendlich kann es zur gemeinsamen Kollaboration, also dem aktiven Zusammenarbeiten an Projekten etc. genutzt werden.

Man ist durch diese Nutzung räumlich und zeitlich weniger voneinander abhängig. Dies bietet zum Beispiel für Teilzeitstudierende Vorteile, die durch diese Nutzung auch an Arbeitstagen an einer Sitzung für ein Studienprojekt teilnehmen können. Nutzende dieser Social Media Plattformen werden flexibler und können bei Bedarf über diese Tools schnell miteinander in Kontakt treten. Diese Flexibilität führt zu grösseren individuellen Gestaltungsmöglichkeiten, kann aber auch Unsicherheiten und bröckelnde gemeinsame Strukturen mit sich bringen.

Aus meiner Sicht bringt Social Collaboration eindeutig Vorteile des unabhängigen Raum- und Zeitanspruchs. Für mich als Teilzeitstudierende von Chur nach St. Gallen kommend, gibt Social Collaboration die Möglichkeit, auch nach Arbeitstagen oder am Wochenende noch mit Mitstudierenden Besprechungen abzuhalten, ohne dass ich den langen Anfahrtsweg auf mich nehmen muss. Dadurch bin ich in der Terminplanung flexibler und kann häufiger Termine mit Mitstudierenden wahrnehmen. Jedoch gibt es auch für mich eine Kehrseite der Social Collaboration. Wenn ich oft nur online mit Mitstudierenden in Kontakt trete, geht für mich teilweise auch ein Aspekt der sozialen Zugehörigkeit verloren oder ist zumindest vorübergehend stark eingeschränkt.

Quellen:

Zimmermann, Hans-Dieter (28. Oktober 2021). Kollaboration im Studium. [Vorlesungsfolien].

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