Identitätsmanagement und Selbstmarketing

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Selbstdarstellung auf Social Media

Definition von Identität

Identität ist nichts Vorbestimmtes, das einem starr durchs Leben begleitet. Die eigene Identität muss vom Individuum selbst aktiv gebildet und geformt werden. Dies gelingt mit Hilfe von autobionarrativen Prozessen. Ausserdem bedarf die Identitätsbildung der Reflexionen über Vergangenes, die Gegenwart sowie die Vorstellung des zukünftigen Lebens (Straub, 2016, S. 126-127).

Identitätsmanagement und Selbstvermarktung

In der modernen, digitalen Gesellschaft ist Selbstvermarktung und somit Identitätsmanagement wichtiger denn je. Um in der freien Marktwirtschaft erfolgreich bestehen zu können, muss man die eigene Arbeitskraft und damit einhergehen auch sich selbst bestmöglich verkaufen können (Lang, 2013, S. 132). Dafür ist es erforderlich, dass man seine eigenen Stärken kennt und diese an die Bedürfnisse des Marktes anpassen kann. Bei der Selbstvermarktung geht es darum, sich über Alleinstellungsmerkmale und ein positives Image von anderen Bewerberinnen und Bewerbern abheben zu können. Dieses geschaffene Selbstbild gilt es im Anschluss mit Hilfe von Personal Branding zu vermarkten. Das Individuum wird selbst zur Marke, in dem die Persönlichkeit, Kompetenzen und erbrachten Leistungen präsentiert werden. Zentral hierbei ist es, sich authentisch und differenziert darzustellen. Personal Branding ist ein nie endender Prozess von Selbstdarstellung.

Social Media Recruiting

Im digitalen Zeitalter werden online Profile zur Jobsuche immer relevanter. Social Media Recruiting zeigt seit spätestens 2015 einen Aufwärtstrend. Somit wird es für Karrieristinnen und Karrieristen unerlässlich Social Recruiting Kanäle zu bedienen. Wie eine Grafik von Statista aus dem Jahr 2015 aufzeigt, informiert sich fast die Hälfte aller Personalverantwortlichen in sozialen Netzwerken über Bewerberinnen und Bewerber.

Gemäss der Studie „Social Recruiting und Active Sourcing“ schreiben Unternehmen ihre Vakanzen hauptsächlich über die eigene Website aus. Dennoch werden soziale Netzwerkplattformen und somit Active Sourcing immer wichtiger. Unter Active Sourcing versteht man die gezielte Suche von Unternehmen in Lebenslaufdatenbanken oder Karrierenetzwerken nach potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele Unternehmen geben den eigenen Talent-Pool als wichtigste Active-Sourcing-Kanal an. Aus Sicht der Bewerberinnen und Bewerber sind Karrierenetzwerke wie beispielsweise Xing oder LinkedIn die relevantesten Sourcing-Kanäle, um von Unternehmen identifiziert und kontaktiert zu werden.

Persönlicher Erkenntnisgewinn

Zu Beginn der Recherche und der Auseinandersetzung mit dem Thema Identitätsmanagement war ich der Ansicht, dass Social Media im Bereich der Sozialen Arbeit nicht besonders relevant ist. Nun wo ich weiss, wie wichtig Netzwerkplattformen für Bewerbende als auch für Unternehmen sind, hat sich meine Meinung verändert. Ich denken es macht durchaus Sinn mindestens einen Account auf einer Plattform wie beispielsweise LinkedIn zu unterhalten.

Verwendete Literatur

Straub, Jürgen (2016). Identität. In Kopp, Johannes & Steinbach, Anja (Hrsg.), Grundbegriffe der Soziologie (S. 126-131). Wiesbaden: Springer Fachmedien.
Lang, Hans R. (2013), Der Vorstandsassistent, (2. Aufl.). Wiesbaden: Springer Gabler.

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