Social Media als Plattform um Kunden oder potenziellen Kunden zu begegnen hat sich schon längst in der kommerziellen Welt etabliert. Ein Grossteil der Schweizer Unternehmen hat einen Onlineauftritt, den sie selbst verwalten oder professionell verwalten lassen. Doch wie zeigt sich der tatsächliche Nutzen von diesen Onlineauftritten? Nebst den Beweggründen Steigerung der Markenbekanntheit und Kundenbindung hat sich ein Punkt ganz oben auf der Bedürfnisskala der Unternehmen festgesetzt. Die Unternehmen erhoffen sich dadurch neue Geschäftsbeziehungen.

Entscheidend in den sozialen Kanälen ist es nicht die eigenen Produkte zu platzieren, sondern den Dialog mit den Kunden zu suchen. Kunden sollen sich nicht nur die Produkte für gut befinden sondern sich auch mit dem Unternehmen identifizieren können. Hierbei wirken die grossen Plattformen wie Instagram, Facebook oder Tiktok unterstützend. Durch Kommentarfunktionen, Gefällt mir Funktionen aber auch ganz einfache Abstimmungsflächen kann das Publikum zu einem Austausch animiert werden. Doch egal welche Plattform man bewirtschaftet eines steht fest: Die Accounts müssen aktiv bewirtschaftet werden.
Doch welches Publikum erreicht man über Social Media? Hier ist es empfehlenswert eine Zielgruppenanalyse zu machen. Business-to-Business Kunden konzentrieren sich eher auf die Plattformen LinkedIn und Xing. Hier steht meiner Meinung nach ein ernster Austausch über geschäftliche Themen im Vordergrund. Doch auch hier empfiehlt es sich mit der Community in Kontakt zu treten und nicht bloss Content zu posten. Business-to-Customer Märkte und Unternehmen konzentrieren sich häufiger auf stark und breit genutzte Plattformen wie die oben erwähnten Instagram und Facebook aber auch Youtube als grösste Plattform für bewegtes Bildmaterial. Zuletzt ist festzuhalten, dass es lohnenswerter ist, nur einen Kanal zu bewirtschaften und dafür professionell. Wer sich auf vielen Kanälen präsentiert muss hierfür die Kapazitäten aufweisen. Denn Social Media ist immer mit Aufwand verbunden.
Meiner Ansicht nach kann durch Social Media ein grosser Mehrwert für das Unternehmen erzielt werden. Meiner Einschätzung nach glaube ich, dass mehr Kundenbindung und Bekanntheitsgradsteigerung stattfindet als effektiv Neukunden an Land gezogen werden. Die Erwartungen der Unternehmen im Bereich der Kundenakquise können aus meiner Sicht also nicht erfüllt werden. In meinem Betrieb, der Raiffeisenbank, erhielten die Lernenden die Chance eine Woche lang den Social Media Account der gesamten Raiffeisen Gruppe zu betreuen. Hierfür erhielten sie diverse Schulungen und Vorgaben/Anweisungen. Dadurch erhielt ich Gewissheit, dass auch ein Social Media Account eine klare Strategie verfolgt, um für das Unternehmen gewinnbringend zu sein.
Diese Strategie ist je nach Unternehmensgrösse unterschiedlich stark durchdacht. Bei einer grossen Unternehmung gibt es weniger Freiheiten und strikte Standards, welche in jedem Post berücksichtigt werden müssen. Hierbei sehe ich die Gefahr, dass der Kreativität Grenzen und Limiten gesetzt werden, was ich nicht befürworte. Abwechslung und Post zu unterschiedlichen Themen/Sachgebieten machen für mich einen Onlinekanal spannend. Wer immer wieder das gleiche Design und ähnlichen Inhalt beisteuert, wird für mich uninteressant, da ich auf der Suche nach Neuem bin. Besonders in unserer schnelllebigen und sich wandelnden Welt ist dies wichtig. Ich kann aber auch nachvollziehen, dass nicht jede persönliche Meinung über solch einen Kanal verbreitet werden soll. Meiner Ansicht nach muss hier ein gesundes Mass gefunden werden, wobei ich aus meiner Warte lieber weniger vorgaben habe.
Quelle: Steiner, D. (2021, 04. November). Social Media Marketing 21 [Vorlesungsfolien]. OST Ostschweizerische Fachhochschule.