Eine der grössten Herausforderungen der digitalen Kollaboration ist die Festigung einer Unternehmenskultur, welche die Kollaboration nicht nur ermöglicht sondern fördert. Dies zeichnet sich durch drei Dimensionen der Kultur aus:
- Kultur des gemeinsamen Arbeitens
- Kultur des Teilens
- Vertrauenskultur
Nur wer gewillt ist, mit anderen Personen zusammenzuarbeiten kann überhaupt in den Bereich einer Kollaboration vorstossen. Auch eine Kultur des Teilens ist unabdingbar. Personen, welche ihr Wissen oder Ihre Skills für sich behalten und aus Eigenschutz oder aus anderen Motiven diese nicht teilen, wirken gegen das Konzept der Kollaboration. Zudem ist eine Vertrauenskultur unabdingbar für die kollaborative Zusammenarbeit. Die Teilnehmer benötigen Vertrauen untereinander. Kollegen, die Ideen oder Resultate als die eigenen verkaufen, lösen Misstrauen im Team aus.
Nebst diesen Voraussetzungen geht aus dem Artikel des Projektmagazins hervor, dass hierarchische Strukturen und Positionsorientiertes Denken für die Kollaboration nachteilig ist. Heterarchie ist hier gefordert. Hierfür muss aber nicht die gesamte Unternehmensorganisation umgekrempelt werden sondern entsprechende Steuerungselemente eingeführt werden. Beispielsweise sollten gemeinsam Rollen definiert werden anstatt der üblichen Positionen. Zudem sollen im Team Spielregeln für die gemeinsame Zusammenarbeit definiert werden, die von allen Teammitgliedern eingehalten werden müssen.
Für erfolgreiches kollaboratives Arbeiten sind interdisziplinäres Arbeiten, die Schaffung von Mehrwert für den Einzelnen und für das Ganze sowie eine Veränderungsbereitschaft unabdingbar. Die Unternehmenskultur besteht aus sichtbaren Elementen und unsichtbaren Elemente. Oftmals sind unsichtbare Elemente noch wichtiger als sichtbare Elemente. Dies besagt auch das Eisbergmodell. Die Beziehungen unter den Personen sowie das Vertrauen spielen hier gemäss der Abbildung entscheidende Rollen.

Ich selbst hatte auch bereits die Chance ein interdisziplinäres Team in meinem Geschäftsumfeld zu leiten und kollaborativ zu arbeiten. Hierbei musste ich feststellen, dass die Kultur und der Umgang untereinander entscheidend sind für den Erfolg der Arbeit. Es lag nicht nur an mir, sondern an allen Teammitgliedern das Vorgehen mitzubestimmen und den Projekterfolg anzustreben. Durch dieses gemeinsame Ziel und die gemeinsame Verantwortung für das Endprodukt habe ich eine enorme Steigerung in der Produktivität und in der Einsatzbereitschaft festgestellt. Dies hat mich ebenfalls motiviert und so zu positiven Gruppeneffekten geführt. Enorm wichtig hierbei war es, die eigenen Interessen hinten an zu stellen. Denn das Endprodukt hat für einige Beteiligte zu erhöhtem Arbeitsaufwand geführt, aber schlussendlich dem Kunden am besten gedient. Ich freue mich aufgrund dieses positiven Erlebnisses definitiv auf zukünftige Erfahrungen von kollaborativer Zusammenarbeit.
Quelle:
Zimmermann, H. (2021, 28. Oktober). Social Media und Kollaborationsmanagement [Vorlesungsfolien]. OST Ostschweizerische Fachhochschule.