Wie LinkedIn den Bewerbungsprozess verändert

Mögen Sie sich noch daran erinnern, als Sie die Bewerbungen noch auf Papier ausgedruckt und per Post verschickt haben? Diese Kolumne aus dem Jahr 2009 versucht die Geschichte der Bewerbung zusammenzufassen. In diesem Blog-Beitrag möchte ich jedoch vielmehr auf die Chancen und Gefahren von LinkedIn hinsichtlich des Bewerbungsprozesses eingehen.

Anstieg der Nutzerzahlen

Die Beliebtheit von LinkedIn nimmt zu. Dies zeigt sich an der rasant wachsenden Nutzerzahl. Konkret bedeutet das, dass sich auf dieser Plattform immer mehr Arbeitgeber und Arbeitnehmer befinden. Dieser „Treffpunkt“ von Anbieter und Nachfrager macht LinkedIn zu einer geeigneten Plattform um Jobs zu suchen oder Jobs zu vergeben.

Quelle: Statista.com

Entwicklung zu einer Jobbörse?

Doch um das Profil möglichst attraktiv zu gestalten, gibt es einige Punkte zu beachten. Früher hat man seine Bewerbungsunterlagen am Computer aktualisiert Im LinkedIn spricht man hier vom sogenannten Selbstmarketing. Dies ist eine Chance von LinkedIn. LinkedIn selbst bietet hierfür sogar einen eigenen Onlinekurs an. Tatsächlich bin auch ich auf LinkedIn präsent und versuche mein Personal Branding voranzutreiben. Ob ich dies gut oder schlecht mache, kann ich nicht objektiv beurteilen. Jedoch häufen sich bei mir in letzter Zeit die Jobanfragen auf LinkedIn. Da ich bei jedoch bei einem sehr attraktiven Arbeitgeber beschäftigt bin, lehne ich diese Angebote jeweils dankend ab. Bestimmt fragen Sie sich jetzt, ob sich meine aktuelle Anstellung auch auf LinkedIn ergeben hat? Diese Frage kann ich Ihnen mit Nein beantworten.

Ohne Kosten zum Traumjob?

Ein weiterer Vorteil für LinkedIn ist das die Plattform kostenlos ist. Aber nur solange man sich nicht für die LinkedIn Premium Version entscheidet. Wenn man bedenkt, wie viel Ausgaben Briefpapier, Bewerbungsmappen, Couverts, Briefmarken etc. generieren, ist das wirklich ein enormer Vorteil. Zählt man zum Bereich Kosten auch den Zeitfaktor, ist diese natürlich ebenfalls eine Chance von LinkedIn. Der Weg auf die Post oder zum nächsten Briefkasten fällt weg. Man spart so enorm viel Zeit.

Doch es gibt auch Schattenseiten

Wo Vorteile sind, da sind auch Nachteile. Aufgrund der neusten Technologien lassen sich die Online-Spuren auswerten. Konkret lässt sich mit LinkedIn Talent Solution erkennen, auf welchen sozialen Netzwerken man sich bewegt. Negative Äusserungen, ausfällige Partyfotos oder politische Statements können die Chancen auf ein Jobangebot reduzieren. Die Handelszeitung hat dazu ein spannenden Bericht veröffentlicht. Es stellt sich die Frage, ob diese „Durchsichtigkeit“ sich längerfristig nicht negativ auf das Recruiting auswirkt. Meine Überlegung hierzu ist, dass sich eine Person im Laufe der Jahre verändert. Eine Aussage/Statement welches ich vor 10 Jahren auf Facebook gemacht habe, muss nicht mehr unbedingt meiner Meinung von heute entsprechen.

Fazit

LinkedIn ist großartig, LinkedIn macht Spass. Ja – LinkedIn ist eine neue Chance für Arbeitnehmer wie auch für die Arbeitgeber. Ich sehe durchaus die Vorteile dieser Plattform. Trotzdem bin ich etwas zweigespalten. Den eine schriftlich verfasste Bewerbung ist für mich mit Wertschätzung verbunden. Dies aus dem Grund, weil man sich im besten Fall ausführlich über das Unternehmen informiert und die Bewerbungsunterlagen individuell für die Stelle verfasst. Selbstverständlich ist dieser Aufwand mit enorm viel Zeit verbunden. Auch der Arbeitgeber auf der anderen Seite muss sich die Zeit nehmen, um die Bewerbungsunterlagen auszuwerten. Diese Art der Wertschätzung wird für mich durch das online Recruiting etwas verdrängt. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass man auch mit persönlich verfassten Bewerbungsunterlagen als angehängtes PDF zum Traumjob kommen kann.

Quellen:

Hofert, S. (2009). Die Geschichte der Bewerbung. Abgerufen von: https://karriereblog.svenja-hofert.de/fuehrung/die-geschichte-der-bewerbung/

Rohrer, A. (2011). Social-Media-Gefahren: (K)eine Karriere wegen „Gefällt mir“. Abgerufen von: https://www.handelszeitung.ch/management/ausbildung-studium/social-media-gefahren-keine-karriere-wegen-gefaellt-mir

Schreibe einen Kommentar