Selbstmarketing über soziale Medien für die eigene Karriere wurde in den letzten Jahren immer wichtiger. In diesem Blogbeitrag möchte ich auf das Thema eingehen und zum Schluss meine persönliche Erfahrung mit Selbstmarketing über social Media teilen. Ich beschränke mich auf das Medium LinkedIN – weil es in der Schweiz das relevanteste Berufsnetzwerk ist – gemessen an den Usern.
Nicht umsonst ist die weit verbreitete Expertenmeinung: «Wer auf LinkedIN nicht gefunden wird, existiert nicht.» In diese Richtung geht auch der Artikel im Handelsblatt über LinkedIN und Xing. Ich persönlich finde diese Aussage sehr hart formuliert, aber werfen wir doch einen Blick auf die Zahlen und schauen, ob diese Aussage standhält.

Diesen Sommer hatte LinkedIn in der Schweiz 3.4 Mio. User. Davon ist die Hälfte zwischen 25 und 34 Jahre alt. Die Aussage von Oben ist also nicht weit her gegriffen, vor allem, wenn wir uns auf meine Generation fokussieren – die Generation der jetzigen Studentinnen und Studienabgänger der letzten Jahre – oder eben auf alle 25 bis 34 Jährigen. Über die Hälfte der User ist in meinem / unserem Alter. Das sind ca. 1.7 Mio User zwischen 25 und 34 Jahren. Gemäss Bundesamt für Statistik leben in der Schweiz ca. 2.2 Mio. 20 – 39 jährige. Leider haben die Statistiker von Statista und dem Bundesamt für Statistik die Altersklassen nicht miteinander abgestimmt – aber ich denke man kann meine Schlussfolgerung nachvollziehen. Ja, in dieser Altersklasse haben praktisch alle Schweizerinnen und Schweizer LinkedIN. (Statista, 2021)
Abbildung 1 LinkedIN User nach Alter
Noch einschlägiger wird es, wenn wir uns die Berufsprofile und Ausbildungen der User anschauen. Gerade Jobs, welche eine höhere Qualifikation voraussetzen sind stärker auf LinkedIn vertreten, so die LinkedIN Users by Country Statistic 2021. Wir studieren Wirtschaft an der Fachhochschule in St. Gallen, somit gehören wir klar in diese Kategorie der höher qualifizierten Jobs. Unter diesen beiden Voraussetzungen kann ich die Aussage, «Wer nicht auf LinkedIN ist, existiert nicht.» vertreten.
Persönlich habe ich bis vor einem Jahr auch nicht existiert. Ich nutzte privat nur WhatsApp. Ich bin also ein sehr schlechtes Beispiel, weil ich in das Alter und auch in die Berufskategorie gehöre, welche LinkedIN quasi voraussetzen. Doch möchte ich diese Zahlen und Statistiken etwas relativieren, denn auch ich habe mein Netzwerk gepflegt und gute Jobangebote erhalten, gerade gar nicht existiert habe ich also nicht. Vor gut einem Jahr habe ich mich schlussendlich durch meinen Arbeitgeber und aufgrund einer neuen Funktion zu LinkedIN «überreden» lassen – eine gute Entscheidung!
Hätte es mir geschadet, LinkedIN bereits früher zu machen? Nein bestimmt nicht – also ist mein Appell zum Schluss, macht LinkedIN und profitiert vom Netzwerkeffekt dieser Plattform, schaden wird es euch nicht. Ihr müsst einmal ein sauberes Profil machen und euch mit dem einen oder anderen User vernetzen – der Rest geht von alleine.
Wieso also nicht gleich mit mir vernetzen 😉 – Diego Bauso
Quellen:
Handelsblatt. (02.05.2019). Warum Sie Xing und LinkedIn brauchen – auch, wenn Sie nicht auf Jobsuche sind. Abgerufen von: Auch ohne Jobsuche: Warum Sie LinkedIn und Xing brauchen (handelsblatt.com)
Bundesamt für Statistik. (2021). Stand und Entwicklung. Das Wichtigste in Kürze. Abgerufen von: Stand und Entwicklung | Bundesamt für Statistik (admin.ch)
Statista. (2021). LinkedIn – Nutzung nach Altersgruppen. Abgerufen von: LinkedIn – Nutzung nach Altersgruppen | Statista