Zusammenarbeit im Studium – Vor, während und nach Corona

Einleitung

Bei der Kollaboration arbeiten Personen oder Teams parallel gemeinsam an einem Teil des Endergebnisses. (…) Eine Kollaboration erfolgt dabei sequentiell, d.h. fortlaufend.

Kooperation vs. Kollaboration: Das sind die zentralen Unterschiede – News – TWT Interactive

Der ähnliche Begriff der social collaboration meint, die technikgestützte Zusammenarbeit von getrennten Teams und Gruppen (Zimmermann, 2021). Im Unterschied zu Kollaboration beschränkt sich social collaboration auf die Zusammenarbeit online bzw. digital und nutzt Social Media Werkzeuge (ebd.).

Im Studium Soziale Arbeit an der OST-Ostschweizer Fachhochschule werden vor allem, besonders seit Beginn der Corona-Pandemie, die Plattformen Microsoft-Teams, BigBlueButton, oder Zoom verwendet.

„Normaler“ Unterricht vor Ort

Als ich im Herbst 2019 mein Studium in Sozialer Arbeit begann, war alles so wie auch die Jahre zuvor. Die „Abenteuernacht“, welche von Tutoren des Studiengangs organisiert werden haben normal stattgefunden, mit anschliessendem Barbesuch. Was ich an dieser Zeit besonders schätzte, war die Interaktion mit meinen Mitstudierenden. In dieser Zeit sprechen wir von Face-to-face Interaktion (Raffl et al., 2014, S. 42), man ist zur Zusammenarbeit zur selben Zeit am selben Ort, oder auch von Kollaboration, wenn die Zusammenarbeit nicht technikgestützt stattfindet.

Corona und was jetzt?

Als im März 2020 die Corona-Pandemie die Schweiz in Schreck und Angst versetzte, war ich froh, als von der Fachhochschule verkündet wurde, das Studium sei die nächste Zeit von zu Hause aus. Die gesparte Zeit vom Pendeln, welche nun wegfiel, kam mir zu gute. Später aufstehen sowie während dem Online-Unterricht den Haushalt erledigen gab dem Tag, zumindest gefühlt, mehr freie Stunden. Während Corona wurden viele verschiedene Formen der Kollaboration genutzt. Am wenigsten bis gar nie jedoch die Face-to-face Interaktion. Vielmehr wurden an unterschiedlichen Orten zur selben oder auch zu einer anderen Zeit an gleichen Dokumenten gearbeitet. Bei einer zeitgleichen Bearbeitung spricht man von entfernter Interaktion (Raffl et al., 2014, S. 42) und bei asynchroner Zusammenarbeit von Kommunikation und Koordination (ebd., S. 42). Während der Pandemie kamen sowohl Formen der Kollaboration aber vor allem der social collaboration zum Einsatz.

Nachwirkungen und Fazit

Abschliessend kann ich sagen, dass digitale Zusammenarbeit auf Plattformen wie beispielsweise MS Teams viele Vorteile hat. Die gesparte Zeit durch den Wegfall des Pendelns und auch, dass weniger Kosten für uns als Studierende angefallen sind, waren positiv. Im ersten Moment schienen diese Aussichten auschliesslich positiv zu sein. Jedoch haben sich nach einiger Zeit auch Nachteile gezeigt. So verlor man den Austausch mit seinen Kommilitonen und Kommilitoninnen. Für eine Vollzeitstudentin, welche schon vor dem Homeschooling viele Personen vor Ort kennenlernen konnte waren die Einschränkungen aber sicher weniger einschneidend, als für eine Person, welche nur Teilzeit studiert und von Beginn an nur Homeschooling hatte und somit weniger gut Freundschaften schliessen konnte. Schlussendlich ist die Kombination beider Formen wohl die beste Form für angenehmen, zeitsparenden aber gleichwohl interaktiven Studienalltag.

Quellen:
Raffl et al. (2014). TosiT. The Open Societal Innovation Toolbox. Werkzeuge für offene gesellschaftliche Innovation – Handbuch. Band 10. Friedrichshafen: Zeppelin Universität.

Zimmermann, H.-D. (2021, 28. Oktober). Social Media und Kollaborationsmanagement [Vorlesungsfolien]. OST Ostschweizer Fachhochschule.

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