Social Media und Selbstmarketing
Plattformen wie Xing oder LinkedIn werden, scheinbar, je länger je wichtiger. Die eigene Reputation, seine Fähigkeiten und seine Persönlichkeit möglichst gut darzustellen und als Arbeitskraft zu verkaufen ist das Ziel des Selbstmarketings. Wenn es früher wichtig war viele Leute zu kennen, um einen Job zu ergattern, scheint es heute eher nützlich, wenn die Leute einen kennen und dazu gehört auch das gefunden werden. Damit nach dem Finden die Person auch weiterhin attraktiv als Arbeitskraft gilt, sollte er klare berufliche Profile besitzen. Dazu gehört ein klares Konzept, bestehend aus einer klarer Positionierung, einer Zusammenfassung der Fähigkeiten, sowie Lebensläufe (PDF-Format), relevanten Schlüsselbegriffen und klaren Karrierezielen, die alle auch im Profil ersichtlich werden sollten. Das ganze Profil sollte ausserdem immer aktualisiert werden auf den neusten Stand.
Und was spricht dagegen?
In der Sozialen Arbeit scheint sich der Berufseinstieg nicht wie in der Wirtschaft mit dem Selbstmarketing zu vereinbaren. Eher ist es wenig bis gar nicht verbreitet und branchenspezifisch auch gar nicht immer gewünscht.
Es gibt zwei Hauptrisiken
- zweckwidrige Verwendung /Missbrauch der Daten und Informationen
- Unmöglichkeit, Daten endgültig zu löschen daher besteht immer ein Risiko von den Informationen eingeholt zu werden
Ein weiteres sehr zentrales Risiko ist der Kontrollverlust über die Daten. Einmal gepostet, kann jeder davon ein Screenshot machen und es den Freundinnen und Freunden zusenden, welche das Bild auch weiterverbreiten können.
Arbeit mit Klientel über Social Media
Grundsätzlich lässt sich aufgrund der Gefahr des Datenmissbrauchs und den Daten, die auf den Plattformen gesammelt werden, welche auch an Dritte weitergegeben werden, sagen, dass sich Social Media nur sehr beschränkt für den direkten Kontakt mit dem Klientel eignet.
Social Media für Professionelle der Sozialen Arbeit
Professionelle der Sozialen Arbeit sollten zwischen der professionellen und der privaten Nutzung der Profile auf den Plattformen unterscheiden. Es dürfen keine sensiblen Daten auffindbar sein. Ausserdem müssen sie sich an das Datenschutz-Geheimnis halten. Der Grundsatz lautet: Informationen werden vom Klientel selber beschaffen. Wenn dies allerdings nicht möglich ist und die Professionellen weitergehende Informationen benötigen und sie diese mittels Recherche finden müssen, sind sie dazu verpflichtet dies dem Klientel mitzuteilen.
Fazit
Abschliessend scheint aufzufallen, dass es wohl branchenspezifisch Unterschiede macht, ob und wie Selbstmarketing auf Social Media gewünscht oder sogar notwendig oder aber unerwünscht ist. In der Wirtschaft ist ein professionelles LinkedIn-Profil das Mittel um zu einem Job zu gelangen. In der Sozialen Arbeit hingegen sind viele Institutionen aber auch viele Professionelle gar nicht auf den Sozialen Medien vertreten, begründeterweise oder weil es in dem Feld noch zu wenig etabliert und verbreitet ist.
Quelle:
Steiner, D. (2021, 21. Oktober). Identitätsmanagement [Vorlesungsfolien]. OST Ostschweizerische Fachhochschule.