Youtube als „Social Media Marketing Tool“ – Kritische Würdigung

Dieser zweite Blog soll Youtube als «Social Media Marketing Tool» kritischer betrachten und Punkte aufzeigen, die im Zusammenhang mit der Nutzung der Plattform zu beachten sind.

Kurze Aufmerksamkeitsspanne

Mit der grossen Menge an Videos, die täglich auf Youtube hochgeladen wird, entsteht ein starker Konkurrenzkampf um die Aufmerksamkeit der Nutzerinnen und Nutzer. Marketingfachleute müssen es erreichen, potenzielle Konsumentinnen und Konsumenten innerhalb der ersten fünf Sekunden der Videos und Werbeanzeigen für sich zu gewinnen. Die ersten Sekunden sollten demnach genaustens geplant und die Videos möglichst kurzgehalten werden. (Mortimer, 2015)

Begrenzte Erreichbarkeit

Youtube ist generell eine Unterhaltungsplattform, der Informationswert wird kaum geschätzt (Heymann-Reder, 2012, S.198). Dadurch sind Nutzerinnen und Nutzer für Werbung weniger stark erreichbar. Des Weiteren ist es zwar möglich, sehr viele Personen anzusprechen, doch die Erreichbarkeit bei den 30- 49- Jährigen liegt bei 16 Prozent der gesamten Nutzerschaft, bei den über 50-Jähigen sogar nur noch bei 8 Prozent. Die Zielgruppenerreichbarkeit ist somit stark eingeschränkt (Absatzwirtschaft, 2015).

Werbungsüberflutung

Aus der persönlichen Erfahrung mit Youtube ist die Wahrnehmung entstanden, dass in letzter Zeit die Anzahl an Werbevideos und Anzeigen massiv zugenommen hat. Die Anzeigen werden durch Cookies und weiteres auch immer individueller und gezielt auf die Person spezialisiert. Nutzerinnen und Nutzer, sowie ich, reagieren daher vermehrt ablehnend und setzen sogar Werbeblocker ein, um die Werbung ganz ausschalten zu können.

Zeitlicher und personeller Aufwand

Obwohl die Nutzung des Tools zwar einfach und schnell funktioniert, braucht das Erstellen eines Videos umso mehr Zeit. Vor allem ein qualitativ hochwertiges Video ist zeitintensiv und braucht Expertise. Laut Workspace sollten Marketingfachleute ohne entsprechende Fähigkeiten besser externe Hilfe in Anspruch nehmen. Zudem reicht es nicht aus, nur einmal ein Video hochzuladen. Um am Ball zu bleiben, ist eine Regelmässigkeit an Videos und Werbeanzeigen, Links, Beiträgen auf anderen Plattformen/ Websites sowie weitere Aktivitäten nötig. All dies ist aufwändig und zeitraubend. (Heymann-Reder, 2012, S. 200-202)

Negative Viral Videos

Wie im letzten Blog erwähnt, hat Youtube eine grosse Reichweite und Videos können millionenfach geteilt werden. Dies stellt jedoch auch ein Risiko dar. Nutzerinnen und Nutzer sind auch geneigt auf negative Geschichten zu reagieren und diese zu teilen. In letzter Zeit sind daher auch immer mehr negativ wahrgenommene Videos viral gegangen, die schliesslich einen Imageschaden für betroffene Unternehmen bedeuteten. (Litsa, 2016)

Die obigen Ausführungen sind nicht abschliessend aber doch bedeutsam. Marketingfachleute sollten sich also im Voraus darüber Gedanken machen, was durch Youtube erreicht werden soll und sich vom grossen Potential nicht blenden lassen. Eine aktive Nutzung als «Social Media Marketing Tool» muss vorab gut geplant werden, sonst investieren Marketingfachleute viel Zeit und Mühe, ohne dass dabei etwas herausschaut.

Quellenverzeichnis:

Heymann-Reder, D. (2012). Social Media Marketing. München: Addison-Wesley Verlag.

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