
Nicht mehr die grobe Arbeitsleistung zählt.
Eine Aussage, die nach Akkordarbeit und ähnlichen negativ konnotierten Wörtern in der Arbeitswelt erstmals positiv erscheint. Dem wäre auch so, wenn die Arbeitsleistung durch etwas anderes als Selbstvermarktung ersetzt werden würde.
Denn nicht mehr die Person, die während Jahren gute Arbeit leistet, erhält eine Beförderung und kann sich am Ende des Monats über den höchsten Lohn freuen. Es ist die Person, welche sich im Kreis der Entscheider – meistens die Führungsebene – am besten darstellt.
Auch für den nächsten Job ist nicht mehr die Arbeitsleistung entscheidend – denn wie soll diese in Zeiten von austauschbaren und immer perfekten Arbeitszeugnissen bewertet werden -, sondern wie man sich selber vermarktet und z.B. auf sozialen Netzwerken darstellt.
Allen voran ist hier LinkedIn zu nennen, das zurzeit auf dem Vormarsch ist. Ein sauber gepflegtes und etwas aufgehübschtes Profil bringt diesbezüglich viel. Hier eine Fähigkeit mehr, da ein leicht übertriebener Jobbeschrieb der letzten Stelle. Die Chance, dass dies jemandem auffällt, ist klein. Auch wenn die Personal-Recruiter mit immer besseren Tools ausgerüstet sind, können Sie nicht jedes Detail überprüfen.
„Only no press, is bad press“
CVcorrect, 2017
Eine Person, die weder Vitamin B, noch ein Jobbörsenprofil besitzt, bleibt somit auf der Strecke, auch wenn die geleistete Arbeit tadellos ist. Will man was ändern, muss man zwangsweise auf den Zug aufspringen – es sei denn, man verzichte auf die erhöhte Anerkennung und bessere Jobchancen. Natürlich sind gute Leistungen auch hier die Basis für den Erfolg, denn auch der beste Selbstvermarkter muss die Leistung erbringen.
Gerade in wirtschaftlich geprägten Berufen und Branchen verzichten aber die wenigsten Personen auf mehr Lohn und eine bessere Stelle. Somit bleibt einem nur das Selbstmarketing, im Zuge dessen die meisten zuerst das LinkedIn-Profil aufhübschen. Danach sollen die anderen sozialen Netzwerken von Altlasten entfernt werden, denn auch diese werden von Recruitern oft angeschaut.
Danach gilt es Kontakte zu knüpfen. Am besten funktioniert dies an eigens dafür organisierten Event, da hier die Unternehmen, sowie auch die einzelnen Personen das Networking im Vordergrund sehen. Aber auch weitere Hilfe kann nützlich sein, beispielhaft kann hier Mentoring genannt werden. Solche einfachen Schritte werden in der Berufslehre und im Studium oft thematisiert und die entsprechenden Dienstleistungen angeboten. Somit ist man spätestens am Ende des Bachelorstudiums perfekt vorbereitet, um sein eigener Marketingchef zu sein. Für Studenten kann Studium als grösster Networking-Ort angesehen werden, da man an wenigen Orten eine solche Anzahl ähnlich denkender Personen trifft, die dazu noch ein ähnliches Ziel verfolgen.