Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Mit Kollaboration ist das gemeinsame und vernetzte Zusammenarbeiten zwischen Personen gemeint. Dies wird in Form von Gruppen- oder Projektarbeiten beispielsweise im Studium, aber auch von Parteimitgliedern, Verbänden oder Unternehmen genutzt. Im Studienalltag wird häufig mit dem Moodle der Fachhochschule Ost oder, besonders in dieser Zeit von Corona, mit Microsoft Teams gearbeitet. Diese beiden Beispiele sind Formen einer sozialen Kollaboration, also eine Kollaboration, jedoch in zeitlich und räumlich getrennten Dimensionen der modernen Technik. Dies ermöglicht den Mitgliedern einer Gruppe, eine Gemeinsame Ablage des Projekts in einer elektronischen Form, auf diese dann jede Person der Gruppe zugreifen kann, wenn notwendig auch gleichzeitig. So ist es den Mitgliedern jederzeit möglich, die Arbeitsschritte der Einzelnen Teilnehmer zu verfolgen und auf dem neusten Stand zu sein. Typischerweise ergeben sich unter den Mitgliedern Nutzerrollen, welche sich in drei Ausprägungen zeigen. Dies ist zum einen der kreative und aktive Schreiber, zum anderen der Mitwirkende, welcher bestehendes korrigiert und grafisch formatiert und ein dritter, welcher nichts dazu beiträgt. Diese Arbeitsweisen ermöglichen den Menschen neue Kompetenzen und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Dies führt zu mehr Verantwortung und Selbständigkeit der Mitarbeiter. Es benötigt jedoch auch Verständnis und Flexibilität, denn nicht jeder ist für diese Arbeitsweise geeignet.

Diese Art von Zusammenarbeit gewinnt in vielen Unternehmen und Studiengängen zusehends an Wichtigkeit. Doch in meinem Studiengang der Pflege ist die Kommunikation und das Erlernen durch Praxistraining und klinischem Untersuchen ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung, welcher nicht durch soziale Kollaboration ersetzt werden kann. Schliesslich werden wir nach dem Studium mit den Patienten psychischen und physischen Kontakt haben und so ist es unumgänglich, diese Teile der Ausbildung in einem mündlichen und praktischen Austausch zu erlernen. Wir haben Simulationen mit Puppen und Schauspielern, in denen wir für den klinischen Alltag vorbereitet werden. Die Wichtigkeit dieser Übungssequenzen spiegelt sich besonders in dieser Zeit ab. Wo andere Studiengänge komplett auf Online-Unterricht umgestellt haben, sind wir noch in kleinen Gruppen in unseren Übungsräumen, um diese praktischen Fertigkeiten zu erlernen. Diese Form von Kollaboration lässt sich nicht ersetzen, jedoch werden für die Patientenakten in den Unternehmen des Gesundheitssektors mehr und mehr auf soziale Kollaborationen gewechselt. Im Spital, in welchem ich neben dem Studium arbeite, wurde erst kürzlich das Programm «KISIM» angeschafft, welches die Zusammenarbeit von den verschiedenen Berufsgruppen erleichtert. Jeder Patient hat eine elektronische Patientenakte, in welcher vom Eintritt bis zum Austritt alles abgelegt ist und für jede behandelnde Person zugänglich ist. Auf dieser Patientenakte werden dann Termine verschiedener Berufsgruppen ersichtlich, welche diese erstellt haben, Verordnungen des Arztes sind sofort aufgezeigt und müssen visiert werden. Die Arbeitsschritte können bis mehrere Tage in die Vergangenheit und Zukunft verfolgt werden, welches das Nachvollziehen der Behandlung, Termine und Untersuchungen erleichtert.

Es wird ersichtlich, dass diese Form von Zusammenarbeit zunehmend auch in Unternehmen übernommen wird, bei denen der persönliche Kontakt immer noch stark im Vordergrund steht und stehen muss.

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