Ich und meine Online-Identität

Vor nicht allzu langer Zeit waren wir nur in unserem Freundes- und Bekanntenkreis bekannt und Stars wie aus der Film- und Musikbranche zählten zu Personen der Öffentlichkeit. Mittlerweile sieht das ganz anders aus. Wir alle können plötzlich zu Personen der Öffentlichkeit werden – in welchem Ausmass ist eine andere Frage. Trotzdem können wir durch Soziale Medien wie bspw. Facebook und Instagram ein öffentliches Profil erstellen und sind damit im Netz für alle auffindbar. Hierbei kommt natürlich schnell die Frage auf, ob das gut oder schlecht ist – die Meinungen gehen weitauseinander. Zu einem klaren Vorteil können wir diese Plattformen in Bezug auf die Jobsuche nutzen.

Mit dem Vermarkten von uns selbst im Netz können wir Jobs ergattern, die voll und ganz unseren Wünschen und Zielen entsprechen – sehr verlockend.

Um diese Chancen zu erhöhen bedarf es jedoch an viel mehr, als nur dem Erstellen eines persönlichen Profils durch wenige Mausklicks. Ein Zitat aus einer Vorlesung von D. Steiner besagt: 

«Ob beim Surfen im Internet oder unterwegs mit dem Smartphone: wir hinterlassen permanent eine Spur aus Daten, über die sich ein detailliertes Bild von uns zeichnen lässt. Neben demografischen Daten fliessen zunehmend auch Sensordaten wie Ortsangaben, soziale Kontakte oder Stimmungen mit ein…»

aus der Vorlesung von D. Steiner an der Ostschweizer Fachhochschule St. Gallen

Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir unser persönliches Online-Image aktiv und bewusst mitgestalten. Denn unsere Online-Identität ist wie eine Visitenkarte für uns.

Mit dem Erstellen eines Profils durch wenige Mausklicks beginnt der ganze Prozess. Hierbei spielt bereits die gewählte Plattform eine wichtige Rolle. Im Dschungel der Sozialen Medien kann man sich schnell verirren und das erhoffte Ziel verfehlen. Besonders geeignet für Business-Profile sind die Plattformen LinkedIn und Xing. Diese sind entsprechend für den Zweck eines gezielten Selbstmarketings konzipiert. Im zweiten Schritt ist es wichtig sich ein stringentes Konzept für das Profil zu erstellen und sich aktiv und kontinuierlich damit auseinanderzusetzen. 

Nun, worauf ist zu achten, um ein gelungenes Online-Image zu erstellen?

Wie bereits erwähnt, ist für eine gelungene Online-Identität ein klares Konzept nicht wegzudenken. Dazu zählt eine klare Positionierung: Wer bin ich ? Was will ich überhaupt? Was möchte ich besonders von mir herausheben? Es sollen klare Karriereziele definiert werden, in denen die gewünschte Funktion, Stufe, Region, usw. ersichtlich werden. Damit wächst die Chance, eine perfekte Stelle für sich zu finden. Der Inhalt des Profils soll definiert werden, wobei man sich folgende Fragen stellen kann: Welche Themen besetze ich? Welche Inhalte teile ich bzw. stelle ich online? In welcher Form – Beiträge, Fotos, Grafiken, Videos?

Besonders wichtig zu klären ist die Frage, ob man Privates und Berufliches klar voneinander trennen oder es miteinander verbinden möchte. Etwas dazwischen wirkt rasch sehr unprofessionell und somit unattraktiv für potentielle Arbeitgeber. Zur definierten Strategie des Profils kommt hinzu, dass dieses aktuell gehalten werden sollte. Neben dem klaren Konzept soll das Profil einen gepflegten Eindruck erwecken. Man sollte sich nicht willkürlich mit anderen Menschen verbinden. Es ist wichtig, dass man seine Kontaktwahl behutsam trifft und somit das persönliche Netzwerk gezielt erweitert. Ebenso wichtig wie das Konzept und das strategische Aufbauen eines Netzwerkes ist das eigene Engagement im Netz. Dies impliziert, je aktiver eine Person im Netz ist, desto interessanter wird sie.

Wir lernen daraus, dass wir im Netz permanent Fussabdrücke von uns hinterlassen. Um dies steuern zu können, bedarf es unserer persönlichen Bemühungen in der Gestaltung unserer Online-Identität aktiv mitzuwirken.

Schreibe einen Kommentar