Stellenbörse 2.0

Das Bewerbungsverfahren im klassischen Sinne wird laut Experten bald schon Geschichte sein. Mitunter Grund dafür ist einerseits das schnell zunehmende Active Sourcing, andererseits die zunehmende Digitalisierung in der Wirtschaft allgemein. Schön gestaltete, klassische Bewerbungsschreiben werden von Personalabteilungen immer seltener verlangt. Denn immer öfter stellen Unternehmen interne oder externe Recruiter an, welche sich als Fachleute gezielt und präzise auf die Talentsuche begeben.

Dabei werden nicht nur Facebook-, Instagram– und Twitter-Accounts als Referenzrahmen für potentielle Angestellte durchleuchtet. Es gibt mittlerweile Social Media Plattformen, welche hauptsächlich berufliches Personal Branding und Networking von Privatpersonen sowie von Unternehmen als Funktion haben. Beispielsweise LinkedIn ist zu nennen, da es (nach eigenen Angaben) weltweit über eine halbe Milliarde Nutzer zählt.

Wer auf LinkedIn ein Profil erstellt, tut dies mit grosser Wahrscheinlichkeit um eine Online-Referenz für Bewerbungen oder Active Sourcing von Unternehmen zu besitzen. Die Profilseiten erinnern dabei ein wenig an Facebookprofile. Ähnlich sieht es bei der Konkurrenzfirma XING aus, welche jedoch eher auf den deutschsprachigen Markt ausgerichtet ist. Beide Plattformen bieten den Usern Vor- und Nachteile. Es ist jedoch zumindest in der Schweiz durchaus sinnvoll, sich für ein erfolgreiches Selbstmarketing bei beiden Plattformen anzumelden.

Fazit. Die Tendenz, dass auf der Stellenbörse Unternehmen eine aktivere und ArbeitnehmerInnen eine passivere Rolle einnehmen macht durchaus Sinn. Portfoliofunktionen wie zum Beispiel auf XING ersetzen den Lebenslauf sowie das Bewerbungsschreiben restlos. Die Methoden der Recruiter sollten jedoch genau reglementiert werden, da gerade Grossunternehmen sicher nicht davor zurückschrecken im nahezu „gesetzlosen“ Medium Internet alle Vorteile für sich auszuschöpfen oder fragliche Methoden des Recruitings anzuwenden. Ausserdem könnte eine zu starke Monopolisierung im online Personal Branding viel Macht und Daten in wenige Hände zentrieren, was ebenso eine Gefahr zum Missbrauch mit sich bringt. Langsame Transformation und ein gewisses Grad Ann Kontrolle ist meiner Meinung nach insgesamt angebracht.

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