Sich im Internet über einen potenziellen neuen Arbeitgeber ebenso gründlich zu informieren, wie vor dem Kauf einer neuen Kaffeemaschine, das geht mit Kununu.
Kununu stammt aus der afrikanischen Sprache und bedeutet „unbeschriebenes Blatt». In Europa ist es die führende Plattform für Arbeitgeberbewertungen und Informationen zu Gehalt und Unternehmenskultur. Das klingt erstmal harmlos, jedoch dürfte der TripAdvisor für Unternehmen bei manchen Arbeitgebern auch schon für Bauchschmerzen gesorgt haben.
Nun gilt Transparenz und Offenheit
Die Nutzungszahlen der Unternehmensplattform sprechen für sich. Jeder zweite Bewerber informiert sich über den potenziellen Arbeitgeber. Vier von fünf befragten Personen geben an, sich bei der Arbeitgeberwahl auch durch Bewertungsplattformen beeinflussen zu lassen. Die Plattform Kununu verzeichnet selbst schon 2.5 Millionen Neugierige pro Monat!
Auskotzen inkognito
Gut möglich, dass viele HR-Manager aktuell folgendes denken:
- Unser Unternehmen hat mit der Plattform nichts zu tun.
- Die paar Aussagen sind irrelevant und nicht aussagekräftig.
- Frustrierte Ex-Mitarbeiter lassen einfach nur Dampf ab.
Dies ändert aber nichts daran, dass sich die potenziellen Bewerber über die Plattform Kununu ein Bild über den zukünftigen Arbeitgeber machen. Wer nichts für seine Mitarbeiter tut, bekommt die Rechnung online präsentiert.
Das Personalwesen muss umdenken
Damit ein Unternehmen auf Kununu einen guten Eindruckt macht, benötigt es keine Durchschnittsbewertung von 5 Sternen und eine Weiterempfehlungsrate von 100%. Viel wichtiger ist der professionelle Auftritt des Unternehmens. Dazu gehören unter anderem folgende Punkte (aus onlinemarketing.de):
- aktive Bewirtschaftung der Unternehmensseite
- sachliche Beantwortung von negativen Bewertungen
- Mitarbeiter zum Bewerten motivieren
Arbeitnehmern sind ein positives Arbeitsumfeld, gute Arbeitsbedingungen und Flexibilität heutzutage wichtiger als ein hohes Gehalt.
Kununu als Chance sehen
Das interne Probleme auf einer öffentlichen Plattform publik werden, ist sicher ungewohnt. Das Ganze kann aber auch von Vorteil sein, wenn man als HR-Manager positiv damit umgeht. Gewisse Unzufriedenheit gibt es in jedem Unternehmen, der Umgang damit kann ein konstruktives und lösungsorientiertes Image unterstreichen und einen Bewerber gerade deswegen zu einer Zusage bewegen. Ich persönlich bin überrascht, welche negativen Bewertungen über meinen Arbeitgeber zu finden sind. Jedoch bin ich positiv gestimmt, wenn ich sehe, wie mein Arbeitgeber alle Statements kommentiert und beantwortet. Als Arbeitnehmer spüre ich so das Interesse an einem gutem Arbeitsklima.