Bedachtes Online Selbstmarketing oder komplett offline?

Das Rekutierungsverhalten der Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Früher rekrutierten Unternehmen neue Mitarbeitende über Personalbüros, Auftritten an Universitäten, Messen und Anzeigen in Zeitungen. Heute gibt es viele Stellenportale und Karrierenetzwerke, welche die Rekrutierung für Unternehmen vereinfachen. Stellenanzeigen in Zeitungen nehmen ab und Personalbüros werden durch Online-Dienste konkurrenziert.
Für die Recruiter war es damals schwierig Bewerbende vorab zu durchleuchten und einen ersten Eindruck zu gewinnen. Die gesendeten Bewerbungsunterlagen waren die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob die Bewerbenden zur Stelle und zur Unternehmensphilosophie passen und für ein Vorstellungsgespräch in Frage kommen.

Heute nutzen viele Recruiter Internetsuchmaschinen wie Google oder Karrierenetzwerke wie LinkedIn, um Bewerbende näher zu durchleuchten, bevor sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Sämtliche soziale Netzwerke können Informationen zu den Bewerbenden liefern. Das bedeutet für Bewerbende und Stellensuchende, dass sie auch online auf ihr Image achten müssen. Auch wenn soziale Netzwerke nur privat genutzt werden, kann durch Bilder, Sprüche und Likes ein aussagekräftiges Image entstehen. Deshalb sollten wir auf unseren Online-Auftritt achten oder bewusst auf einen solchen verzichten.

Setzen wir soziale Plattformen bedacht ein, können wir unser Image aufpolieren, wichtige Kontakte knüpfen und so Jobchancen erhöhen. Wir müssen darauf achten, dass wir in unserer Bewerbung, am Vorstellungsgespräch und im Online-Auftritt konsistent sind. Wir entwickeln so unseren Personal Brand. Wenn wir eine klare Botschaft zu unseren Ideen und Werten vermitteln, werden wir eher von passenden Unternehmen gefunden. In erster Linie stellt sich also nicht die Frage ob man ein Social Media Profil haben soll, sondern wie wir uns auf dem Social Media Profil darstellen und präsentieren. Die Online Plattformen bieten uns die Möglichkeit uns online zu vermarkten. Sehen die Recruiter anstatt eines geposteten Partyfoto, einen selbstverfassten Bericht über innovative Ideen, hat man einen riesen Vorteil im Bewerbungsprozess und hinterlässt Eindruck. Arbeitgeber wünschen sich proaktive, innovative Mitarbeitende, die den Zahn der Zeit treffen. Wenn wir auf Karrierenetzwerken nicht vertreten sind, wirken wir eher „old-fashioned“. Deshalb erscheint mir ein professioneller Online-Auftritt unerlässlich. Wir sollten die Möglichkeiten nutzen, die uns die Digitalisierung bietet. Wenn wir uns für einen Online-Auftritt entscheiden, müssen wir diesen allerdings auch professionell und verantwortungsvoll führen. Ansonsten erreichen wir den gegenteiligen Effekt und ziehen eher Nachteile aus unserem Online-Auftritt. Die Frage ist also nicht ob wir Online Selbstmarketing betreiben, sondern wie!

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