Kollaboration im Studium (Peter Guhl)

Das Interesse an der Frage, welche Kollaborationsplattformen wie oft verwendet werden, ist hoch. Unter http://www.collaboration-studie.de/ findet zum Beispiel gerade aktuell (Stand 05.12.2019) eine Studie zum Thema statt. Die Bandbreite ist gross. Das deutsche Compuermagazin t3n listete schon 2019 in einem Artikel 20 Tools auf (Bonset, S. 2014, 20. November).

Im Unterricht der Wirtschaftsinformatik an der FH St. Gallen sind eine Reihe von Kollaborationstools in verschiedenen Modulen zu verwenden.

An erster Stelle Microsoft Office 365 mit den Komponenten Sharepoint und Teams. Diese werden vorwiegend für die Arbeit und die Ablage von Dokumenten benutzt. Die Integration in Windows ist sehr gut, so dass die Akzeptanz hoch ist (praktische Erfahrung in der Klasse VZ17WINF). Man kann mit den Dokumenten fast so angenehm arbeiten, wie wenn sie auf der lokalen Festplatte abgelegt wären. Zudem sind die Dateien versioniert und automatisch sicher vom Notebook unabhängig abgelegt. Weitere Tools aus dem Bereich wie Skype werden seltener genutzt, stehen aber zur Verfügung.

Zusätzlich wird das Tool Mahara in einigen Modulen explizit für die Semesterarbeiten verlangt. Es handelt sich ebenfalls um ein Dokumenten- und Informationsablagesystem. Technisch gesehen ist es mehr ein Content Management System und die Bedienung wird von vielen Studenten als umständlich wahrgenommen (informelle Umfrage in der Klasse VZ17WINF). Es ist sehr mächtig, aber, aus der persönlichen Erfahrung des Verfassers, ein wenig umständlich. Zudem ist die Lernkurve steil und es gibt keine Integration in den Windows-Desktop.

Speziell für die Studierenden der Fachrichtung Business Software Development ist auch die Quellcodeverwaltung git im Einsatz. Diese bietet das Sichern in die Cloud, eine exakte Versionskontrolle und ein bestmögliches Management von Versionskonflikten. Im Modul SWL1 wird das eingeführt und intensiv verwendet.

Was aller Software gemeinsam ist, die immer wieder zwischen verschiedenen Arbeitsständen synchronisieren muss, sind die bei git erwähnten Versionskonflikte. Diese lassen sich nie ganz vermeiden. Durch eine saubere Versionierung und die Möglichkeit, Dokumentversionen zu vergleichen, lässt sich das abmildern. Aus der Sicht des Verfassers mit 20 Jahren Erfahrung in der IT-Entwicklung hat die Software das heutzutage, trotz allen Problemen, sehr gut im Griff.

Für die schnelle Abstimmung innerhalb der Klasse kommt Whatsapp zum Einsatz. Es ersetzt oft das persönliche Treffen, da es nicht leicht ist, im 5. Semester noch 4 Studenten gleichzeitig an einen Tisch zu bekommen. Verschiedene Vertiefungsrichtungen und übergreifender Unterricht mit der Vollzeit- und der berufsbegleitenden Klasse stellen hohe Anforderungen an die Koordination. Wenn die Koordination klappt ist allerdings die Zusammenarbeit am gleichen Tisch eine durchaus noch genutzte Arbeitsform.

Quellen:
Erfahrung aus der Praxis als Student der Klasse VZ17WINF
Bonset, S. (2014, 29. November). Collaboration: 20 Tools für mehr Produktivität im Team. Abgerufen von https://t3n.de/news/collaboration-tools-produktivitaet-580320/

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