Recruiting vs. Active Sourcing
In der Personalbeschaffung wird grundsätzlich zwischen dem Recruiting und dem Active Sourcing unterschieden. Recruiting beschreibt alle Massnahmen, um potenzielle Jobinteressierte über eine neue Stelle zu informieren. (Weizel, Maier, Oehlhorn, Weinert & Wirth, 2018, S. 5) Dies geschieht hauptsächlich durch Stellenanzeigen auf Jobportalen (jobs.ch, ostjobs.ch) sowie auf der eigenen Firmen Karriereseite. Rund 31 Prozent der Unternehmen nutzen Social Media Job Postings. (Zils, 2018, S.1).
Die Kandidaten suchen nach diesen Stellenanzeigen und bewerben sich im Anschluss bei einem Unternehmen. Wichtig zu bemerken ist, dass die Initiative sich um den Job zu bewerben beim Recruiting vom Jobinteressierten aus kommt. Im Gegensatz dazu suchen im Active Sourcing, Unternehmen selbst nach geeigneten Kandidaten. Dies kann über Lebenslaufdatenbanken oder Karrierenetzwerken wie beispielsweise LinkedIn und Xing geschehen. Werden sie fündig, dann sprechen sie die Kandidaten direkt mit einem Stellenangebot an. Die nachfolgende Abbildung zeigt den Unterschied der Initiativeergreifung auf. (Weizel et al., 2018, S. 5)
Nutzung der Social-Media-Kanäle
Die Nutzung verschiedener Social-Media-Kanäle kann in vier Anwendungsbereiche unterteilt werden: Stellenausschreibung, Imagewerbung bzw. Employer Branding, Active Sourcing und die Suche nach Informationen über bereits identifizierte Kandidaten. Aus der Abbildung 2 wird ersichtlich, dass Xing in allen Bereichen am meisten genutzt wird.
In der Schweiz benutzen 29.2 Prozent der Unternehmen Social Media für das Active Sourcing (Zils, 2018, S. 1). Der Anteil an tatsächlichen Neueinstellungen der mittels Active Sourcing generiert wird beträgt allerdings nur 10 Prozent. In der IT-Branche sind es mit 20 Prozent doppelt so viele Neueinstellungen. (Weizel et al., 2018, S. 11)
Persönliche Erfahrungen
Ich persönlich habe noch keine eigenen Erfahrungen mit Active Sourcing gemacht und wurde auch noch nie via LinkedIn oder Xing bezüglich eines Jobangebots angesprochen. Als ich mich allerdings einmal für ein auf Xing ausgeschriebenes Thema für die Bachelorarbeit beworben habe, habe ich gesehen, dass die Kontaktperson des Unternehmens mein LinkedIn Profil besucht hat. Auch wenn es in diesem Fall mehr um die Informationsbeschaffung handelt, zeigt dies doch eine gewisse Relevanz für die Nutzung von Social Media in der Personalbeschaffung. Deshalb ist es wichtig, dass das eigene Social Media Profil vollständig ist und immer wieder aktualisiert wird.
Quellen
Weizel, T., Laumer, S., Maier, C., Oehlhorn, C. & Wirth, J. (2017). Active Sourcing und Social Recruiting. Ausgewählte Ergebnisse der Recruiting Trends 2017, einer empirischen Unternehmens-Studie mit den Top-1.000-Unternehmen aus Deutschland, 1.000 Unternehmen aus dem Mittelstand in Deutschland sowie den Top-300-Unternehmen aus der Branche IT, und der Bewerbungspraxis 2017, einer empirischen Studie mit über 3.400 Kandidaten. Eschborn: Monster Worldwide Deutschland GmbH.
Weizel, T., Maier, C., Oehlhorn, C., Weinert, C. & Wirth, J. (2018). Social Recruiting und Active Sourcing. Ausgewählte Ergebnisse der Recruiting Trends 2018, einer empirischen Unternehmens-Studie mit den Top-1.000-Unternehmen aus Deutschland sowie den Top-300-Unternehmen aus der Branche IT und der Bewerbungspraxis 2018, einer empirischen Kandidaten-Studie mit Antworten von über 2.800 Kandidaten. Eschborn: Monster Worldwide Deutschland GmbH.
Zils, E. (2018). Welche Kanäle nutzen Sie heute, um Kandidaten auf Ihre Stellen/Ihr Unternehmen aufmerksam zu machen? Statista