Soziale Arbeit und Suchtprävention

Was weist du über Drogen und woher?

Im Rahmen des Praxisprojekts bearbeiten Studierende der Sozialen Arbeit einen Auftrag einer Institution. Da ich mit meiner Gruppe für eine Suchtberatungsstelle arbeiten werde, sah ich mich mal in den Weiten des Internets um, was sich den so finden lässt wenn es ums Thema Drogen geht.

Auf der Webseite der Suchtprävention Bern wird klar, dass es nicht darum geht den Konsum von irgendwelchen Substanzen einfach zu verhindern. Die moderne Suchtprävention versucht auch Menschen über verschiedene Drogen und Genussmittel zu informieren. Die Suchtprävention setzt dazu auch einen YouTube-Kanal ein. Darauf sind Beiträge zu verschiedenen Themen wie z.B. Cannabis. Leider ist die Zahl der Abonnements mit 3689 nicht gerade gross. Auch die Kommentarspalte- die grosse Chance um mit den ZuschauerInnen direkt in Kontakt zu treten- wird nur selten genutzt. Trotzdem bekommen die Videos für mich einen Daumen nach oben. Die Verantwortlichen haben erkannt, dass sich heute gerade auch junge Menschen vermehrt über das Internet informieren. Dass ein Drogeninfo-Kanal Erfolg haben kann, zeigt das Beispiel des 28 jährigen Simon Ruane aus München. Mit 397’205 Abbos ist seine Reichweite um einiges grösser, als die der Suchtprävention Bern. Natürlich ist Simon weder Sozialarbeiter noch sonst wie Suchtberater. Entgegen einer öffentlichen Anlaufstelle ist er auch nicht an politische Vorgaben gebunden. Seine Motivation für seinen Kabal (so nennt er ihn selber) beschreibt er in einem Interview mit Vice. Der Youtuber sieht sich selber als Aktivist für die Legalisierung aller Drogen. Trotzdem warnt er in seinen Videos auch vor den Gefahren der einzelnen Substanzen und weist immer wieder darauf hin, dass es wichtig ist Konsumpausen einzuhalten (z.B. bei MDMA). Ob er nun dazu beiträgt Drogen zu verharmlosen in dem er sich auf Pilzen filmt, oder ob er einen Beitrag zu einem vernünftigen Umgang leistet, dass sei hier offen gelassen. Fakt ist, Jugendliche nutzen YouTube häufig. Das  IZI (ein Institut des Bayrischen Rundfunks) gibt Zahlen  über die Mediennutzung von Jugendlichen heraus. Darin ist ersichtlich, dass YouTube auf der Beliebtheitsskala an erster Stelle steht, vor WhatsApp, Instagram, Snapchat und Facebook (vgl. S.44). Die Strategie der Beratungsstelle ist also richtig. Aus einem rein subjektiven Empfinden heraus sind Fachstellen trotzdem eher schwach in den Sozialen Medien vertreten. Der Kanal der Suchtberatung BE hat in der Vergangenheit mehr eigene Videologs produziert. Fast alle neueren Videos sind Beiträge von Fernsehanstalten aus dem deutschsprachigen Raum. Nach einiger Zeit fand ich sogar eine Masterarbeit zum Thema: Preisig, Sabine (2016); Suchtprävention in den Sozialen Netzwerken:Die Nutzung von Facebook, YouTube & Co. zur Alkoholprävention bei Jugendlichen 

Darin werden verschiedene Facebook-Seiten von Fachstellen untersucht. Nun was sich zeigt ist, dass das Betreiben von solchen Seiten sehr aufwändig ist. Es muss laufend neuer Inhalt generiert werden, zudem verändert sich die Social-Media Nutzung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen permanent. Preisig hat darin z.B. die Aktivität von verschiedenen Seiten betrachtet (vgl. S. 38). Ich habe mir darauf die Seiten selber angesehen. In zwei bis drei Jahren kann sich einiges ändern. Be my angel tonight sensibilisiert PartygängerInnen darauf auf Alkohol zu verzichten wenn sie fahren. Die Beiträge sind aktuell, die Seite hat 1’626 Likes. Die zweite Seite welche ich besuchte war roundabout. Vom Blauen Kreuz gegründet, bietet die Organisation Tanzgruppen für junge Mädchen und Frauen an. Ihre Posts wirken moderner, doch ihre Tätigkeit hat eher im entfernteren Sinne mit dem eigentlichen Thema zu tun. Das Fazit ist etwas ernüchternd:

Suchtberatungsstellen haben teilweise sehr informative Webseiten. Trotzdem fällt es ihnen anscheinend oft schwer das Potential von Sozialen Medien für ihre Arbeit zu nutzen. Viele Fachstellen sind in ihrer Arbeit regional (logisch) orientiert aber eben auch finanziert. Wenn sie neben der eigentlichen Arbeit auch noch online aktiv sein sollten, können sie schnell an ihre Grenzen stossen. Doch was meint ihr? Wäre eine rein virtuell arbeitende Fachstelle hilfreich? Oder leisten Drogenyoutuber sowieso einen besseren Job? Schaut doch mal Open-Mind an und schreibt mir, was ihr davon haltet, THX!

 

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