Der Aufschwung der Sozialen Netzwerke über die letzten Jahre hat dazu geführt, dass diese Plattformen aus dem Alltag der meisten Schweizerinnen und Schweizer nicht mehr wegzudenken sind. Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram und Twitter bieten den Unternehmen aufgrund ihrer breiten Nutzung, eine interessante Möglichkeit ihre Bekanntheit zu steigern. Werden die sozialen Netzwerke richtig genutzt, so kann ein Unternehmen des Weiteren wertvolle Informationen über seine Kundinnen und Kunden erhalten und eine starke Kundenbindung aufbauen. Allerdings lauern auch viele Fallstricke. Deshalb ist es wichtig eine klare Strategie für das Social Media Marketing zu haben.
Bevormundung unerwünscht
Grosse Unternehmen verknüpfen ihre Werbekampagne in den traditionellen Medien nun häufig mit ergänzenden Massnahmen auf Facebook, Instagram oder Twitter. Dabei wird nach Ansicht von Branchenbeobachtern die Funktionsweise von den sozialen Netzwerken oftmals missverstanden. Aufforderungen wie «Lösche deinen Durst» oder «Entspanne dich endlich wieder einmal» haben auf Plakaten eine ganz andere Wirkung auf uns wie wenn wir diese Sprüche in den sozialen Netzwerken sehen. Ich muss zugeben, dass ich auf eine Werbekampagne eines Getränkes und dem erwähnten Slogan «Lösche deinen Durst» in den sozialen Netzwerken ganz anders reagiere, wie wenn ich die Werbung im Fernsehen oder auf einem Plakat sehe. Gemäss Branchenbeobachtern möchte man als User von sozialen Netzwerken auf keinen Fall bevormundet werden.
Belangloses und Shitstorms
Weiter ist es teilweise schwierig abzuwägen, welche Botschaften relevant genug sind. Dazu zählen zum Beispiel banale Nachrichten wie «Wir gratulieren allen Schweizer Müttern zum Muttertag». In die gleiche Kategorie fallen auch Botschaften von Geschäftsführern, die es sich zur Gewohnheit gemacht haben, ihr Leben auf Facebook und Twitter zu dokumentieren. Beispielsweise mit einem Kommentar zur letzten Geschäftsreise: «Vietnam war toll». Zeitungsleser werden wegen einer Anzeige, welche ihnen nicht zusagt, kaum ihr Abonnement künden, sondern einfach weiterblättern. Nutzer von sozialen Netzwerken hingegen reagieren meist erbarmungsloser und unterdrücken das Konto der Firma oder der Person, wenn sie den Eindruck haben, auf die Inhalte verzichten zu können. Ich habe auch schon diverse Werbungen in den sozialen Netzwerken blockiert, weil sie mir nicht zugesagt haben oder ich sie gar als störend empfunden hatte. Zu den störenden Inhalten haben für mich vor allem politisch motivierte Werbungen gezählt oder überflüssige und repetitive Beiträge von berühmten Persönlichkeiten.
Bei der Kommunikation über die sozialen Netzwerke droht auch immer das Risiko, dass die Nutzer gegen unliebsame Botschaften Sturm laufen. Die sogenannten Shitstorms entstehen, wenn sich in den sozialen Netzwerken eine Flut von Protesten über ein Unternehmen oder eine Person ergiesst.
Fazit
Viele Firmen zögern aufgrund der beschriebenen Effekte ein Konto in den sozialen Netzwerken zu eröffnen und aktiv zu betreiben. Nichtsdestotrotz finde ich, dass mithilfe einer klaren Strategie und Definition von Massnahmen bei negativen Ereignissen, vom enormen Potenzial der sozialen Netzwerke profitiert werden kann. (Feldges, 2018)