Die Welt der Jobsuche hat sich in den vergangenen Jahren markant verändert. Arbeitgeber sowie Personalvermittler spüren die gefragten Fachkräfte mit immer raffinierteren Methoden auf. Dabei werden vor allem Algorithmen und soziale Netzwerke verwendet. «Wir wissen schon vor dem Kandidaten, dass er den Job haben will», sind die Worte von Alistair Cox, Geschäftsführer von Hays. Das auf die Vermittlung von Fachkräften spezialisierte Unternehmen Hays setzt dabei auf künstliche Intelligenz. Dadurch wird nicht nur die Talentsuche optimiert, sondern Hays erfährt auch interessante Details über die möglichen Kandidaten. Dazu zählen zum Beispiel ihr Verhalten im Internet sowie ihre latente Bereitschaft, die Arbeitsstelle zu wechseln. Diese Methoden sind notwendig geworden, um sich die Wunschkandidaten aus der breiten Masse herauszupicken. Bei umkämpften Fachkräften genügt es bei Weitem nicht, die Stelle einfach auszuschreiben und anschliessend abzuwarten resp. zu hoffen, dass sich diese auf die Stelle bewerben. Vielmehr ist eine gezielte Identifikation und individuelle Ansprache dieser Personen von Nöten, um sie für sich zu gewinnen. (Grathwohl, 2018)
Auf der anderen Seite ist es bei den Jobsuchenden immer wichtiger, sich mittels einem guten Online-Auftritt zu positionieren. Für diesen Zweck bieten sich vor allem die drei sozialen Netzwerke: Facebook, Linkedin und Xing an. Ich persönlich benutze Facebook lediglich für private Zwecke und habe deshalb eingestellt, dass für nicht mit mir befreundete User, nebst meinem Profilnamen und meinem Profilbild, keine weiteren Informationen verfügbar sind. Für berufliche Zwecke habe ich je ein Konto bei Linkedin und Xing angelegt. Ich verspreche mir durch eine aktive Bewirtschaftung meiner Profile sowie durch gezielte Erweiterung meines Netzwerkes meine berufliche Karriere zu optimieren.
Jochen Mai, Gründer und Chefredakteur der Karrierebibel sowie Dozierender an der TH Köln, beschreibt die Profile auf den sozialen Netzwerken als virtuelle Visitenkarte. Für Unternehmen und Personaler bietet beispielsweise ein Xing-Profil einen umfassenden Eindruck über den Bewerber, noch bevor er die Bewerbungsunterlagen dieser Person erhalten hat. Es ist deshalb lohnenswert, Zeit in die Pflege und strategische Aufbereitung des eigenen Profils zu investieren. Über die Erfassung von Kompetenzen kann man sich beispielsweise gezielter positionieren und wird dadurch auch von Personaler leichter gefunden. Es gilt, je detaillierter und ausführlicher das Profil aufgesetzt ist, desto höher sind die Chancen bereits heute vom zukünftigen Arbeitgeber gefunden und rekrutiert zu werden. (Mai, 2017)